Gesundheit Riesenfusion am Gesundheitsmarkt: Was das für die Kliniken in Bitburg, Hermeskeil und Gerolstein bedeutet

Trier · Zwei große katholische Stiftungen legen ihre Gesundheitseinrichtungen zusammen. Davon sind auch mehrere Kliniken und Seniorenzentren in der Region Trier betroffen. Was bedeutet die Fusion für Einrichtungen und Mitarbeiter?

Das Seniorenzentrum St. Anna in Morbach ist eine von 20 Einrichtungen dieser Art der Marienhausgruppe.

Das Seniorenzentrum St. Anna in Morbach ist eine von 20 Einrichtungen dieser Art der Marienhausgruppe.

Foto: JOACHIM GIES

Auf dem deutschen Gesundheitsmarkt entsteht ein neuer großer Mitspieler: Die beiden katholischen Stiftungen Marienhaus (Waldbreitbach) und St. Franziskus (Münster) wollen ihre Gesundheits- und Sozialunternehmen zusammenlegen. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde von Vertretern der beiden Stiftungen unterzeichnet. Gemeinsam würden die beiden Akteure rund zwei Milliarden Euro umsetzen. Zur Marienhaus-Gruppe gehören in der Region Trier etwa die Kliniken in Bitburg, Gerolstein und Hermeskeil sowie Senioreneinrichtungen in Trier, Morbach und Hermeskeil.

Zusammen beschäftigen die beiden Unternehmen mit 25 Akutkliniken und mehr als 100 Gesundheitseinrichtungen 27.000 Mitarbeiter. Die beiden Stiftungen als Eigentümerinnen des neu entstehenden Unternehmens und ihre Identitäten sollen bestehen bleiben. Das fusionierte Unternehmen würde bundesweit der  viertgrößte Klinikbetreiber hinter den privaten Trägern Helios, Asklepios und Sana werden. Ziel sei es, in den Bundesländern Saarland, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen die erste Wahl für die jährlich rund eine Million ambulanten und stationären Patienten, mehrere Tausend Bewohner, Gäste sowie Mitarbeiter zu sein, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Beide  Unternehmen ergänzten sich in vielfacher Hinsicht: überschneidungsfrei.

So soll die Fusion zwischen Marienhaus und St. Franziskus ablaufen

Beide Unternehmen würden die kommenden Monate dazu nutzen, die Gespräche weiter zu intensivieren und den Dialog mit den Mitarbeitenden, Entscheidungsgremien, Bistümern, Partnern, Politik sowie Sozial- und Gesundheitskassen zu vertiefen.

Marienhaus-Sprecher Dietmar Bochert sagte unserer Redaktion, Schließungen von Einrichtungen seien durch die Fusion nicht zu befürchten. Auch für die Mitarbeiter ergäben sich eher Vorteile, etwa bessere Möglichkeiten der Weiterbildung. Beide Unternehmen ergänzten sich in vielerlei Hinsicht. Über einen möglichen zentralen Sitz des Unternehmens sei noch nicht entscheiden, sagte der Sprecher.

Die mit Hauptsitz in Waldbreitbach (Westerwald) beheimatete Marienhaus-Gruppe ist einer der größten christlichen Träger sozialer Einrichtungen in Deutschland.  Zur Gruppe gehören unter anderem elf Kliniken an 16 Standorten, 20 Einrichtungen für Menschen im Alter, zwei Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, drei stationäre und zehn ambulante Hospize sowie acht Bildungseinrichtungen.

Die  St. Franziskus-Stiftung Münster betreibt unter anderem 15 Krankenhäuser sowie neun Behinderten- und Senioreneinrichtungen.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Marienhaus-Gruppe, Jochen Messemer, verspricht sich von dem Zusammenschluss „eine optimale Basis für relevante Zukunftsthemen wie die Digitalisierung, ambulante Versorgungsstrukturen, die langfristige Versorgung im ländlichen Raum oder Campus-Konzepte in der Altenhilfe“. Damit werde Marienhaus „ein noch attraktiverer und starker Arbeitgeber“, sagte Messemer der Saarbrücker Zeitung. 

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