Rockeskyll: Ortsbürgermeister tritt zurück

(mh) Peter Bartlick, seit fünfeinhalb Jahren Ortsbürgermeister von Rockeskyll, tritt Ende Mai zurück. Als Gründe nennt er „permanente Anfeindungen gegen mich und meine Frau“ sowie mangelnden Rückhalt im Gemeinderat.

Nur zwei Wochen ist es her, dass die Bürger von Rockeskyll die Dorferneuerung mit beispielloser Bürgerbeteiligung und Investitionen von rund 1,3 Millionen Euro sowie ihren Ortsbürgermeister als entscheidenden "Motor" gefeiert haben, nun hat Peter Bartlick seinen Rücktritt zum Monatsende angekündigt. Dem TV sagte er: "Nicht nur ich, sondern auch meine Frau sahen uns seit Jahren Anfeindungen ausgesetzt, die sich persönlich und im Anonymen äußerten." Zudem habe er im Gemeinderat "keinen ausreichenden Rückhalt mehr".

In den Briefen (die der TV gesehen hat) wurde er unter anderem als "Selbstdarsteller", "Blender" und "Schlappschwanz" beschimpft sowie er und seine Frau in anderer Form diffamiert. Daher ziehe er nun den Schlussstrich, "denn ich habe nicht 35 Jahre in meinen Beruf gestanden, um mich dann in knapp sechs Jahren Ehrenamt kaputt machen zu lassen", sagt Bartlick und fügt hinzu: "Ich habe auch so schon zwölf Kilo abgenommen."

Seine Frau Christel hat ihn in seinem Beschluss bestärkt, "denn ich will nicht, dass mein Mann irgendwann einem Herzinfarkt erliegt". Sie berichtet: "Ich habe schon damals nicht gewollt, dass er erneut kandidiert, aber da war nicht mit ihm zu reden."

Damals, das war 2004, und "wir mitten in der Dorferneuerung. Da wollte ich das auf jeden Fall durchziehen und habe gehofft, dass sich das mit den Angriffen legt. Aber das Gegenteil war der Fall", sagt der pensionierte Soldat.

Gefallen hat Verbandsbürgermeister Matthias Pauly die Entscheidung nicht, denn "Peter Bartlick hat in den vergangenen Jahren Überdurchschnittliches geleistet". Zudem habe er ihn als "engagierten Ortsbürgermeister und Demokraten erlebt, der stets ein Höchstmaß an Mitsprache eingefordert, aber auch eingeräumt hat". Pauly: "Ich hätte mir gewünscht, dass er mit sich und den Rockeskyllern noch etwas Geduld gehabt hätte."

Bartlick aber nennt seinen Entschluss "unumstößlich" und sagt: "In meiner Zeit als Soldat habe ich 628 Fallschirmsprünge gut überstanden, weil ich stets gewusst habe, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen. Das ist diesmal nicht anders."

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