Römische Villa hat Zukunft

Wittlich · Eine der größten Villenanlagen der Römer nördlich der Alpen liegt an der Lieser bei Wittlich. Nach Zerstörungen durch Autobahnbau und jahrzehntelanger Vernachlässigung wird nun an einer Zukunft für den einzigartigen Zeitzeugen gearbeitet.

(sos) Aus Ideen zur Römischen Villa bei Wittlich soll ein Gesamtkonzept entstehen, das Geschichte zur Attraktion macht. Vom Glanz der Vergangenheit ist wenig geblieben: Neben den gigantischen Pfeilern der A1 steht am Ufer der Lieser zwar ein überdachtes Sandsteingemäuer, das der Volksmund „die Römische Villa“ nennt. Aber das ist eine Untertreibung.

Wie groß die Villa tatsächlich war, das weiß zum Beispiel Ortwin Eich. Er ist Vorsitzender des Vereins Wittlicher Kulturgüter. Der gründete sich Ende 2005. Die im Verein Aktiven setzen sich gemeinsam mit der Stadtverwaltung für den bedeutenden Zeitzeugen aus der Römerzeit ein, um ihn aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Dazu soll jetzt ein Gesamtkonzept erstellt werden.

Die Römische Villa an der Lieser bei Wittlich wurde zwischen 150 und 200 nach Christus erbaut. Sie gilt als eine der größten bekannten Villenanlagen nördlich der Alpen und war 140 Meter lang und 28 Meter breit. Sichtbar ist nur der teilweise rekonstruierte Mitteltrakt. Um 350 wurde die Villa zerstört. 1904 war die erste Ausgrabung. Durch die Pfeiler der Autobahnbrücke wurde 1972 der Südflügel zerstört. Am 8. Mai 1984 wurden die römische Villa und das umliegende Gelände unter Denkmalschutz gestellt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort