Luftverkehr Ryanair schweigt zum Klimapaket

Trie/Lautzenhausen · Eine wie vorgesehen höhere Ticketsteuer könnte die irische Fluggesellschaft hart treffen.

 Maschinen vom Typ Boeing 737-800 der irischen Fluglinie Ryanair stehen auf dem Vorfeld des Flughafens Hahn.

Maschinen vom Typ Boeing 737-800 der irischen Fluglinie Ryanair stehen auf dem Vorfeld des Flughafens Hahn.

Foto: dpa/Thomas Frey

Fliegen wird ab Januar teurer. Aus Klimaschutzgründen hat die Bundesregierung die Luftverkehrsabgabe erhöht. Für Flüge in Europa von Deutschland aus müssen laut Spiegel künftig 11,25 Euro statt wie bisher 7,50 Euro zusätzlich zum Ticketpreis bezahlt werden. Bei innerdeutschen Flügen wird die Abgabe jeweils für Hin- und Rückflug fällig. Für in Deutschland startende Mittelstreckenflüge beträgt die Ticketsteuer 30 Euro und für Fernflüge 54 Euro.  Die Bundesregierung rechnet dadurch mit Mehreinnahmen von 500 Millionen Euro.

Mit der höheren Ticketsteuer sollen vor allem Flüge mit sogenannten Billigfliegern unattraktiver werden. Auch die irische Fluglinie Ryanair, die unter anderem vom Hahn aus fliegt, wäre davon betroffen. Doch auf Anfrage unserer Zeitung will sich die Gesellschaft nicht zu den Beschlüssen des Klimapaketes äußern. „Kein Kommentar“ lautet die knappe Antwort aus der Pressestelle.

Dabei hat Ryanair-Chef Michael O’Leary schon kurz nach der Einführung der Luftverkehrsabgabe in Deutschland vor acht Jahren gegen die „dumme Steuer“ gewettert und sie immer wieder für Passagierrückgänge verantwortlich gemacht. Ohne die Steuer, so die oft wiederholte Aussage, wäre die Zahl der Passagiere am Hahn gewachsen. Ryanair begründete mit der Abgabe die stetige Reduzierung des Angebots im Hunsrück, während die Airline immer mehr Flüge etwa zum 100 Kilometer entfernten Flughafen Frankfurt verlagert hat. Daher ist zu erwarten, dass die Erhöhung der Ticketsteuer weitere Auswirkungen auf den Hahn haben könnte. Seit Monaten geht die Zahl der Passagiere dort zurück. Von Januar bis Ende August ist sie um fast ein Drittel gesunken im Vergleich zum vergangenen Jahr. Gleichzeitig kämpft Ryanair gegen das Image, eine der größten C02-Schleudern Europas zu sein. Für fast zehn Megatonnen des Ausstoßes des klimaschädlichen Gases soll die Gesellschaft verantwortlich sein. Diese wehrt sich und bezeichnet sich als „Europas grünste und sauberste Airline“. „Unsere CO2-Emissionen pro Personenkilometer sind die niedrigsten in der Branche“, sagt Ryanair-Marketingchef Kenny Jacobs. Die Emissionen seien in den vergangenen zehn Jahren von 82 auf 67 Gramm reduziert worden. Monatlich veröffentlicht die Airline nun ihren CO2-Ausstoß.

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