Saarburg/Konz/Trier: Schlag gegen Drogenhandel – Drei mutmaßliche Dealer in Haft

Mit einer großangelegten Polizeiaktion, bei der 16 Wohnungen gleichzeitig durchsucht wurden, haben die Drogenfahnder der Kriminaldirektion monatelange Ermittlungen zum vorläufigen Abschluss gebracht. Drei Männer wurden festgenommen und umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.

Am Mittwoch, 14. November, wurden zwei 28-jährige Männer libanesisch beziehungsweise serbisch-montenegrinischer Abstammung von Spezialeinheiten der Polizei festgenommen. Sie stehen seit geraumer Zeit im Verdacht, in großem Stil mit Betäubungsmitteln gehandelt zu haben. Mehr als 100 Beamte - darunter ein Spezialeinsatzkommando, Beamte der Bereitschaftspolizei und des Polizeipräsidiums Trier - waren an diesem Einsatz beteiligt. Sie durchsuchten am Mittwochvormittag zeitgleich 16 Wohnungen in Saarburg, Trier und verschiedenen kleineren Orten der Verbandsgemeinde Trier-Saarburg sowie eine weitere im benachbarten Saarland.

Dabei wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt: Bargeldbeträge von fast 9000 Euro, eine kleine, wenngleich professionell ausgestattete „Indoor-Anlage“, Drogen-Utensilien wie Konsumartikel und Portionierungstütchen, Handys, PCs und Laptops sowie - erwartungsgemäß - größere Mengen an Rauschgift. Ingesamt stellten die Fahnder 540 Gramm Amphetamin, ca. 1,3 Kilogramm Cannabis sowie vier Kilogramm einer weiteren Substanz sicher, bei der es sich dem ersten Anschein nach um "gestrecktes" Amphetamin handelt. Nähere Untersuchungen stehen noch aus.

Ein 48-jähriger Deutscher, in dessen Besitz eine nicht unerhebliche Menge dieser Drogen gefunden wurde, wurde ebenfalls festgenommen. Hier besteht der Verdacht, dass er möglicherweise als Depot-Halter fungierte. Der 48-Jährige wurde am Donnerstagnachmittag, 15.November, auf Antrag der zuständigen Staatsanwaltschaft Trier dem Haftrichter vorgeführt, der die Untersuchungshaft anordnete. Die beiden 28-jährigen Haupttatverdächtigen wurden bereits gestern nach Vorführung in eine Justizvollzuganstalt gebracht.

Dem empfindlichen Schlag gegen die Drogenszene waren monatelange Ermittlungen vorangegangen. Bereits im Frühjahr dieses Jahres war den Beamten des Rauschgiftkommissariates aufgefallen, dass in Saarburg und Umgebung ungewöhnlich viel Amphetamin und Cannabis im so genannten Straßenhandel verfügbar war. Damit verbunden traten vermehrt Jugendliche als Endabnehmer in Erscheinung, die ihren Drogenkonsum durch Eigentumsdelikte finanzierten und dabei „aufflogen“. Die Ermittlungen führten im April 2007 zu ersten Festnahmen: Spektakulär verliefen die Festnahme eines Algeriers im Stadtgebiet Saarburg und die Stürmung einer Wohnung in einer Nachbargemeinde. Zwei der seinerzeit festgenommenen Männer wurden bereits rechtskräftig verurteilt

Im Juli 2007 gelang den Ermittlern ein weiterer Zugriff: Eine 37-jährige Frau aus Saarburg stand im Verdacht, aus ihrer Wohnung in Saarburg einen schwunghaften Handel betrieben zu haben. Bei ihr wurden zwei Kilogramm Amphetamin und andere Drogen und Drogenutensilien sichergestellt. Sie befindet sich seit ihrer Festnahme in Untersuchungshaft. In ihrem Umfeld stießen die Drogenermittler auf zwei in Saarburg wohnende, ausländische Männer, die mit der 37-Jährigen arbeitsteilig und sehr professionell „zusammen gewirkt“ hatten. Diese beiden jetzt inhaftierten 28-jährigen libanesischen bzw. serbisch-montenegrinischen Staatsangehörigen, so die Überzeugung der Beamten, hatten gemeinsam mit der 37-Jährigen regelmäßige Beschaffungsfahrten geplant und durchgeführt. Dabei wurden jeweils Mengen im zweistelligen Kilobereich geschmuggelt und hier Gewinn bringend veräußert. Einer ihrer Abnehmer wurde bereits im Juli von der Kripo Neunkirchen im Saarland festgenommen. Bei ihm wurden über zehn Kilogramm Amphetamin beschlagnahmt.

Der Handel mit Betäubungsmitteln im großen Stil und die bandenmäßige Vorgehensweise der mutmaßlichen Dealer lassen laut Polizei bei einer Verurteilung hohe Haftstrafen erwarten.

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