Saarburg/Trier: Prozess-Auftakt gegen Saarburger Drogen-Trio

Weil sie bis zu einer halben Tonne Drogen nach Deutschland geschmuggelt und in der Region Trier verkauft haben sollen, müssen sich ab heute zwei Männer und eine Frau aus Saarburg vor dem Landgericht verantworten. Laut Staatsanwaltschaft nahm das Rauschgift-Trio in einem Jahr über eine Viertel Million Euro ein.

(sey) Glaubt man der Trierer Anklagebehörde, war der Drogenhandel für die drei zwischen 28 und 38 Jahre alten Saarburger ein lukratives Geschäft. Bis die Polizei dem illegalen Treiben Anfang November ein Ende setzte, soll das Trio mit dem Verkauf von Rauschgift innerhalb von nur acht Monaten rund 275000 Euro eingenommen haben. „Spezialisiert“ hatte sich die Bande, als deren Kopf ein 28-jähriger Libanese gilt, angeblich auf die Einfuhr und den Verkauf der künstlich hergestellten Droge Amphetamin. Das in den Niederlanden gekaufte Rauschgift soll die als Fahrerin und Depot-Halterin eingesetzte 38-jährige Frau in ihrem gemieteten Auto über die Grenze geschmuggelt haben, während die beiden angeklagten Männer den Transport in ihrem Wagen abgesichert hätten.

Das Rauschgift, darunter auch Marihuana und Ecstasy-Pillen, wurde nach den Ermittlungen der Kripo anschließend größtenteils in der Region Trier weiterverkauft. Bei einem der Deals gerieten die Angeklagten offenbar an eine Vertrauensperson der Polizei und an einen Verdeckten Ermittler des Landeskriminalamts – der Anfang vom Ende des illegalen Geschäfts. Die Festnahme der mutmaßlichen Rauschgift-Händler im November machte Schlagzeilen. Über 100 Polizisten, darunter ein Spezialeinsatzkommando, durchsuchten seinerzeit 16 Wohnungen zwischen Trier, Saarburg und dem angrenzenden Saarland. Inzwischen sitzen insgesamt vier Verdächtige in Untersuchungshaft, gegen weitere wird ermittelt.

Die Angeklagten, denen ab Donnerstag vor der Dritten Großen Strafkammer des Landgerichts der Prozess gemacht wird, sind für die Ermittler keine Unbekannten. Alle drei sind mehrfach vorbestraft, der mutmaßliche Kopf der Bande war erst wenige Monate vor seiner Festnahme aus der Haft entlassen worden. Für den Prozess sind zunächst sieben Verhandlungstage anberaumt. „Es könnte länger dauern“, sagt Rechtsanwalt Otmar Schaffarczyk, der die 38-jährige Frau verteidigt.

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