Saarburg: Ungewisser Blick des Colonels in die Zukunft

Seine Einschätzung zur Zukunft der französischen Garnison in Saarburg erläuterte Colonel Rémi Seigle gegenüber dem TV. So fühlten sich die Soldaten wie auch ihre Familien am Standort Saarburg ausgesprochen wohl.

"Die mehr als 1000 Familien sind in den Wohnungen in Saarburg und Trier sehr gut untergebracht und nehmen gerne am Leben in Saarburg teil." Dass das Militär und seine Angehörigen allerdings in Saarburg bleiben können wird, versah auch der Colonel mit einem deutlichen Fragezeichen. Vor hochrangigen Militärvertretern habe der französische Verteidigungsminister Hervé Morin Einblick in die Umstrukturierungs-Überlegungen gegeben. So sei Ziel, „die Verteidigung der Franzosen an den aktuellen Bedrohungszustand anzupassen“. Dabei würden einerseits strategische, andererseits budgetäre Aspekte beleuchtet. Da alle Ministerien Frankreichs von der Regierung zu drastischen Einsparungen aufgefordert worden seien, habe das Verteidigungsministerium jetzt den Weg eingeschlagen, „Zentren der Verteidigung einzurichten“. Seigle: „Die militärischen Einheiten sowie die dazugehörige Infrastruktur sollen gebündelt werden nach geografischen Sektoren und Basiszentren mit einer Durchschnittsentfernung von 30 Kilometern. Wir sind hier in Saarburg nicht 30 Kilometer von einer großen Stadt entfernt. Deshalb muss man trotz allen Wunschdenkens realistisch bleiben. Große Chancen hat dieser Standort nicht.“Wohin die möglicherweise demnächst abgezogenen Soldaten von Saarburg aus „geschickt“ würden, sei unklar. Straßburg sei eine Option. „Konkret wissen wir aber nichts“, so Seigle. Die Stimmung in der Garnison sei durch die neue Information nicht umgeschlagen. „Soldaten sind es gewohnt, alle paar Jahre ihren Standort zu wechseln. Was sie im Fokus haben, ist ihre jeweilige Mission. Das spielt in der derzeitigen Situation eine große Rolle.“

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