410 000 Euro für neuen Pep im Cloef-Atrium

Orscholz · Rund 410 000 Euro, ohne Mehrwertsteuer, lässt sich die Gemeinde Mettlach den Umbau des Cloef-Atriums über die Saarschleife-Touristik kosten. Man erhofft sich dadurch bessere Nutzungsmöglichkeiten, wie Matthias Hießerich, Geschäftsführer der Saarschleife-Touristik sagt.

Orscholz. Beim Spatenstich für den neuen Baumwipfelpfad an der Cloef in der vergangenen Woche ließ Mettlachs erster Beigeordneter Bernhard Schneider es schon anklingen: Im Zusammenhang mit dem Bau des Baumwipfelpfades wird auch das Cloef-Atrium in Orscholz umgebaut. Rund 410 000 Euro (ohne Mehrwertsteuer) lässt sich die Gemeinde über ihre Tourismusgesellschaft Saarschleife-Touristik den Umbau kosten - und erhofft sich dadurch bessere Nutzungsmöglichkeiten für das Cloef-Atrium, wie Matthias Hießerich, Geschäftsführer der Saarschleife-Touristik, erklärt: "Durch den Umbau entstehen bessere Lichtverhältnisse sowie optimierte klimatische und akustische Bedingungen. Darüber hinaus entstehen freie Bürokapazitäten, die der Erlebnis Akademie AG (EAK) zur Verfügung gestellt werden können." Die EAK aus dem bayrischen Bad Kötzting ist Investor und künftiger Betreiber des Baumwipfelpfades.
Konkret geht es bei dem Umbau um den Saal Alt Mettlach, der am Kopfende des U-förmigen Cloef-Atriums liegt. Der Saal erhält eine neue Zwischendecke, wodurch ein zweites Geschoss entsteht. Ursprünglich war dieser Saal Bestandteil der Dauerausstellung "Weite Heimat", erläutert Matthias Hießerich. Und: "Nach Aufgabe dieser Ausstellung vor ein paar Jahren ist der Saal auf Grund seiner Lage am Kopfende des Cloef-Atriums, seiner Raumhöhe, der großen Glasfassade sowie dem offenen Durchgang zum früheren Ausstellungsflur bis heute nur sehr eingeschränkt für andere Zwecke nutzbar."
Dies soll sich durch den Umbau ändern. Den Planungsauftrag erhielt das Architekturbüro Wandel-Lorch aus Saarbrücken - jenes Büro, in dem die vor kurzem geschasste Saarbrücker Baudezernentin Rena Wandel-Höfer einmal gearbeitet hat und das auch das Anfang 2004 eröffnete Cloef-Atrium selbst entworfen hat.
Mit der Vergabe des Planungsauftrages, die durch den Bauausschuss der Gemeinde erfolgte, wollte man "die vorhandenen Kenntnisse" über das Gebäude nutzen, erklärt Matthias Hießerich. Eventuelle Urheberrechte hätten dabei keine Rolle gespielt, stellt Hießerich klar: "Urheberrechte sind weitgehend ohne Belang, da sie sich in der Regel auf das äußere Erscheinungsbild beziehen, welches nicht verändert wird."
Alle Planungen sind nach seiner Darstellung im Sommer 2015 umfassend im Beirat der Saarschleife-Touristik vorgestellt worden, "und in der Folge wurden auch die gemeindlichen Ausschüsse und auch der Gemeinderat - je nach Zuständigkeiten - mit der Angelegenheit befasst". Die Beratungen und Beschlüsse zu den Planungsaufträgen seien nicht öffentlich im Bauausschuss gefasst worden, "da Auftragsvergaben generell nicht öffentlich behandelt werden", so Hießerich. "Sämtliche Beratungen und Beschlüsse hierzu fußten aber auf den zuvor in öffentlichen Sitzungen beschlossenen Bauleitplänen und bei diesen Beratungen erfolgten ausführliche Erläuterungen der Planungsziele und Projektvorhaben. Zudem wurde der Gemeinderat über alle Auftragsvergaben informiert." Für den Umbau des Cloef-Atriums erwarten Gemeinde und Saarschleifetouristik vom Land aus Mitteln der Tourismusförderung Zuschüsse von 70 Prozent der Gesamtkosten.
Eine entsprechende Förderung sei Ende 2015 vom Wirtschaftsministerium in Aussicht gestellt worden. Das Land sei in die Planungen von Beginn an eng eingebunden gewesen und habe auch den Förderrahmen genauestens abgesteckt.
Für die restlichen 30 Prozent, also rund 125 000 Euro, müsse die Saarschleife-Touristik einen Kredit aufnehmen. Diesen Kredit erhoffe man "aus höheren Einnahmen aus Nutzungsentgelten des neu konzipierten Raumes Alt Mettlach sowie aus Mieteinnahmen der neu geschaffenen Büroflächen" refinanzieren zu können, sagt Matthias Hießerich. red

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