Saarburg. (ste) Ein Junge rüttelt seinem jüngeren Mitschüler an den Schultern und zockt ihm Geld ab, drei andere Schüler dealen mit Rauschgift. Am Gymnasium Saarburg waren dies Szenen für einen Kurzfilm, den die Klasse 8e im Rahmen des Comenius-Projektes dreht. An dem EU-Programm für die engere Zusammenarbeit europäischer Schulen nehmen neben dem Saarburger Gymnasium Schulen aus Metz, Grevenmacher und Eupen teil. Mit Unterstützung des Kinderfilmregiesseurs Bernd Sahling lernten die Schüler, ihre Ideen umzusetzen. Als Vorarbeit zum Film fertigten sie Steckbriefe der Hauptpersonen an und erstellten Storyboards in Form von Comics. In Gruppen entwickelten sie fünf Drehbücher, von denen sie im Anschluss zwei auswählten: "Die Tüte", ein Film über Vorurteile gegenüber Schülern mit Migrationshintergrund, und "Missverständnis", ein Liebesfilm. Für beide Filme drehte die Klasse die ersten Szenen, um später zu entscheiden, an welchem Film sie ihre Arbeit im nächsten Schuljahr fortsetzen will. "Fertig machen zur Probe," ruft Caroline Reelitz ihren Mitschülern zu und gibt somit den Startschuss zum Dreh. Als Regiesseurin ihrer Gruppe erklärt sie den anderen Schülern deren Position und Aufgabe in der Szene. Sahling dokumentiert den gesamten Verlauf mit seiner Kamera. Am Ende des Drehs schneiden die Schüler den Film am Computer. Als Projektabschluss werden alle vier Schulen ihre Filme zusammenstellen, um an Festivals und Wettbewerben teilzunehmen. Das Endprodukt und das Making-Of sollen dann im Broadway und im Offenen Kanal zu sehen sein.