ADD, bitte eine Neubesetzung!

Grundschule Wincheringen

Zum Bericht "Es brennt an der Schule" (TV vom 11./12. Februar):
Dem Kommentar von Marion Maier "Krisenmanagement geht anders" kann man aus Sicht eines Außenstehenden nur zustimmen. Die Erklärungen der ADD legen ihr Versagen und ihre Hilflosigkeit beim Management der wahrscheinlich durch Auswahl ungeeigneter Leitungspersonen selbst geschaffenen Krise offen. Eine führungsschwache Schulrätin, die nach eigenen Angaben "die Situation schon länger begleitet", und eine anscheinend überforderte kommissarische Schulleiterin sind durch falsche oder fehlende Beratung allein gelassen worden.
Die herabsetzende Bezeichnung "Front der Lehrer" unterstellt, dass irrationale Erwägungen die Mehrheit der Mitglieder eines Lehrkörpers veranlassen, für sich und ihre Familien schwerwiegende Entscheidungen zu treffen und einen Versetzungsantrag zu stellen. Die ADD begnügt sich mit der entlarvenden Feststellung, die Gründe für das Zerwürfnis seien ihr - trotz längerer "Begleitung" - "unklar". Worin "die neue Linie" bestehen soll, mit der hier eine funktionierende Schule, auf die Schüler und Eltern stolz waren, zerlegt wird, bleibt ebenfalls "unklar". Die darin steckende Kritik an der früheren Schulleitung ist angesichts des bisherigen Ansehens der Schule unverständlich.
Die Meinung der ADD, es seien auf Seiten der jetzigen Leitung keine Führungsfehler zu beanstanden, verwundert nicht, weil sie sich ja hinsichtlich der Ursachen des angerichteten Chaos weiterhin im Unklaren wähnt. Irreführend ist die Behauptung, die Lehrkraft, die sich voller Begeisterung weit über das übliche Maß hinaus für Bilingualität, Austausch und internationale Offenheit eingesetzt hat, sei auf "eigenen" Antrag versetzt worden. Sie verschweigt bewusst die Gründe, die dafür ausschlaggebend waren, dass eine vorbildliche Lehrerin ihre Mitwirkung an einem Werk, das zur Anerkennung als Europaschule und zur Teilnahme am Erasmusprogramm geführt hat, aufgab oder aufgeben musste.
Hier wird mit Scheinargumenten eine gar nicht lustige Provinzposse in einem gar nicht provinziellen, sondern multinationalen Schulbezirk aufgeführt. Um wenigstens teilweise die Folgen der mutwilligen Zerstörung einer funktionierenden Schule zu beseitigen, reicht ein Bauernopfer nicht aus. Die ADD muss durch eine schnelle und überzeugende Neubesetzung zeigen, wie "Krisenmanagement anders geht".
Heinz Peter Brauckmann, Wincheringen

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