Adler immer noch verschwunden

Aguja-Adler Chesco ist immer noch verschwunden. Seit vier Wochen vermisst der Saarburger Greifvogelpark das Tier. Die Hoffnung wird bei zunehmender Kälte von Tag zu Tag geringer - aufgeben möchte der Besitzer die Suche aber nicht.

 Nach wie vor wird Adler Chesco (im Bild mit Janine Houston) im Saarburger Greifvogelpark vermisst. Foto: Greifvogelpark Saarburg

Nach wie vor wird Adler Chesco (im Bild mit Janine Houston) im Saarburger Greifvogelpark vermisst. Foto: Greifvogelpark Saarburg

Saarburg. (jka) Mitte September ist der Aguja-Adler Chesco während einer Flugshow im Greifvogelpark Saarburg weggeflogen. Damals wurde er in der Luft von Bussarden angegriffen und dadurch abgelenkt (der TV berichtete). Seitdem gab es immer wieder Hinweise auf das Tier, gefunden oder gar eingefangen hat ihn Greifvogelpark-Chef Wolfgang Klotzbücher jedoch nicht. "Am vergangenen Samstag kam der letzte Hinweis", erzählt er im TV-Gespräch. "Wir haben nicht mehr so viel Hoffnung, auch wenn es natürlich möglich ist, dass er nochmal auftaucht."

Es könne sein, dass sich sein Schützling bislang mit sogenanntem Fallwild durchgeschlagen habe - das sind tote oder überfahrene Tiere. "Vielleicht hat er auch gelernt zu jagen", ergänzt er. Kälte sei für das Tier, das Klotzbücher trainiert hat, selbst kein Problem, allerdings werde dann das Nahrungsangebot knapper.

Chesco ist nicht der erste Vogel, der ausbüxt. Es wäre aber der erste, der nicht wieder zurückkommt. Sie hätten schon mal nach dreieinhalb Wochen einen Vogel wiederbekommen, sagt Klotzbücher. "Warum nicht auch nach vier Wochen?"

Wenn der einjährige Vogel von selbst wieder "nach Hause" finden würde, wäre das allerdings purer Zufall. Es könnte aber sein, sagt Klotzbücher, dass Chesco sich daran erinnert, dass ihn bisher immer Menschen gefüttert haben.

Erkennen kann man Chesco am Lederriemen an der Klaue. Das ist insofern wichtig zu wissen, da zurzeit die Vögel Richtung Süden ziehen. "Darunter sind auch größere Fischadler und andere Greifvögel, die hier nicht heimisch sind", sagt Klotzbücher.

Vor zwei Wochen war die Hoffnung noch etwas größer: Chesco wurde angeblich an der Obermosel und in Wincheringen gesehen. "Es gab Fotos", erzählt Klotzbücher. Vier Stunden sei er unterwegs gewesen, habe nach Chesco gesucht - ohne Erfolg. Er setzt nun weiter auf aufmerksame Mitbürger. "Und wenn Chesco doch noch zurückkommt, dann machen wir eine Riesenparty!"

Wer Chesco sieht, wird gebeten, sich mit dem Greifvogelpark Saarburg in Verbindung zu setzen unter Telefon 06581/996094 (läuft der Anrufbeantworter, soll unbedingt eine Rückrufnummer hinterlassen werden).Hintergrund Chesco ist ein Aguja-Adler (Blaubussard). Seine Unterseite ist hellbraun, die Oberseite dunkel mit Blauschimmer. Seine Flügelspannweite beträgt rund 1,60 Meter. Wichtiges Merkmal ist sein Geschühriemen, ein Lederbändchen an den Klauen. Außerdem trägt Chesco einen Ring an der Klaue.

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