Anspruchsvoll und unterhaltsam

WAWERN. (kpj) Mit einem Konzert des Geza-Loso-Trios endeten die 11. "Kulturellen Tage" in Wawern. Maler, Musiker, Dichter, Kabarettisten und andere Kunstschaffende gaben sich die Klinke in die Hand und machten Wawern zum Kultur-Mekka an der Saar.

36 Künstler an sechs Tagen an drei verschiedenen Veranstaltungsorten - das war die elfte Auflage der "Kulturellen Tage in Wawern". Allerdings versetzte nicht nur die geballte Anwesenheit Kunst schaffender Menschen die Besucher in Erstaunen, auch das Programm konnte sich sehen lassen. Von Kabarett und Konzerten über Malerei bis hin zu Autorenlesungen hatte sich Organisator und Ortsbürgermeister Hans Greis für jeden Geschmack etwas ausgedacht. Ein besonderes Augenmerk hatte der kreative Ortschef auf künstlerisch Tätige aus der Region gerichtet. So stellten erstmals die in Wawern lebenden Regina Petrich und Brigitte Müller ihre Bilder aus. Gemeinsam mit der ebenfalls in Wawern wohnenden Sigrid Willkomm und neun Künstlerinnen der Trierer Galerie "Ideenreich" präsentierten sie Bilder, Schmuck und Dekoratives aus Filz, Ton und Glas. Seit vielen Jahren ist Brigitte Müller begeisterte Hobbymalerin. "Ich musste vom Bürgermeister regelrecht hierher geschoben werden", sagt die 65-Jährige, die vielen im Dorf als Regisseurin der "Heimatbühne" bekannt ist. Auch Regina Petrich malt seit ihrer Kindheit. Ebenso wie Brigitte Müller stellte sie ihre Werke erstmals an den kulturellen Tagen öffentlich aus. Mit ihren Aquarellen mit Naturmotiven bildeten die Damen einen interessanten Kontrast zu den Acrylgemälden von Sigrid Willkomm, die bereits an einigen Ausstellungen teilgenommen hat. Für weitere lokale Präsenz sorgte der Ortsbürgermeister. Hans Greis stellte sein neues Buch vor und präsentierte gemeinsam mit zwölf Autoren aus ganz Deutschland die neueste Auflage des "Literamus", einer Zeitschrift im Trierer Literaturleben, die als Forum für Menschen dienen soll, die glauben, etwas zu sagen zu haben. Mit der zehnten Folge des Entwicklungsromans "Tillmann und Nana" hat auch Greis seinen Teil zum "Literamus 29" beigetragen. Für das musische Lokalkolorit sorgte das Geza-Loso-Trio aus Trier. Der 55-jährige gebürtige Ungar hat mit dem Bau des weltweit ersten Konzertflügels für Linkshänder und der Musikszene für Beachtung gesorgt und mittlerweile auch einen Musikverlag für Linkshänder gegründet. Wer allerdings akrobatische Linkshänder-Kunststücke auf dem Konzertflügel erwartete, wurde enttäuscht. Der Maestro intonierte auf einem E-Piano, was dem musikalischen Genuss keinerlei Abbruch tat. Schwindel erregende Jazz-Improvisationen, untermalt von Peter Hahn am Bass und Schlagzeuger Ingo von Wenzlawowicz, rissen die Zuhörer im Bürgerhaus immer wieder zu Beifallsstürmen hin. So anspruchsvoll und unterhaltsam wie das Abschlusskonzert war auch das gesamte Programm der elften kulturellen Tage. Bis zur zwölften Auflage im nächsten Jahr werden die Freunde des stilvollen Ereignisses wohl warten müssen.

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