Auf Erlebnistour durch den Saarburger Wald

SAARBURG. Mit vereinten Kräften will die Stadt Saarburg in diesem Jahr beginnen, den Kammerforst attraktiver zu vermarkten. Ein entsprechendes Konzept soll bis zum Sommer vorliegen.

"Der in letzter Zeit recht stiefmütterlich behandelte Kammerforst verdient unsere Aufmerksamkeit, war dieser Wald doch vor gar nicht allzu langer Zeit ein Kurpark. Schon die Kelten und Römer nutzten die Bodenschätze, die Salzquelle und das Holz unseres Kammerforstes", schreibt Bernd Gehlen, einer der beiden Autoren des kurz vor Weihnachten erschienenen "Beuriger Lese- und Bilderbuchs".Immer wieder Thema gewesen

Der Meinung, dass der zentral gelegene Wald nicht ausreichend zur Geltung gebracht wird, schließen sich auch andere Bürger und Vertreter der Stadt an. Seit einiger Zeit lande das Thema bei Sitzungen des Verkehrs- und Verschönerungsvereins immer wieder auf der Tagesordnung, berichtet Vorsitzender Alfons Piry. Auch das Forstamt Saarburg hat sich zum Ziel gesetzt, den Kammerforst unter verschiedenen Gesichtspunkten stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken: Zum 1. Januar vergangenen Jahres ist zu diesem Zweck das Aufgabengebiet des Forstingenieurs Helmut Steuer erweitert worden. Steuer nennt sich seitdem "Produktleiter Erholung, Walderlebnis, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing". Rund 200 Hektar beträgt die Gesamtfläche des Kammerforstes, berichtet Helmut Steuer. Etwa 50 Hektar besitzt die Stadt. Überwiegend Laubbäume sowie einzelne Nadelhölzer sind im Kammerforst zu finden. Besonders seien auch die Infrastruktur, die den Wald umgebe, und seine zentrale Lage, erläutert Stadtbürgermeister Jürgen Dixius. "An den Rändern haben wir Besiedlung durch Beurig und Irsch." Zudem machten ihn das Reitstadion, das Fußball- und Openairstadion, das Hofgut Serrig und der Jugendzeltplatz aus - alles im Wald beziehungsweise am Wald angrenzend gelegen. Auf Initiative des Verkehrs- und Verschönerungsvereins gab es vor kurzem ein Treffen mit der Stadt zum Thema. Mit ins Boot sollen jedoch so schnell wie möglich auch alle übrigen, die in irgendeiner Weise mit dem Wald zu tun haben - etwa Vereine, die französische Garnison, der Naturpark Saar-Hunsrück, die Saar-Obermosel-Touristik und der Verein Erholungsgebiet Saartal-Obermosel sollen neben anderen beteiligt werden. "Es geht darum, im ersten Schritt die Besonderheiten des Kammerforstes zusammenzutragen und ein gemeinsames Ziel zu entwickeln", erklärt Dixius. Unter geschichtlichen - römische und keltische Relikte sind vorhanden -, touristischen und erholungsorientierten Gesichtspunkten solle der Wald stärker herausgestellt werden. "Dazu brauchen wir die Ideen und Unterstützung vieler." Zielgruppenorientierte Angebote für junge und ältere Menschen müssten gemacht werden, betont Steuer. So denkt er etwa an spezielle touristische Führungen durch den Wald oder das Anlegen eines Barfußpfades. "Aus Erfahrung weiß ich, dass der Erlebnischarakter bei den Angeboten immer stärker im Vordergrund steht. Die Menschen wollen kleine Paketlösungen." Ein großer "Waldtag" vor den Sommerferien ist bereits fest geplant - zu diesem Termin soll auch das neue Forstamt vorgestellt werden. Für den Verkehrs- und Verschönerungsverein lautet das aktuelle Ziel, die Restaurierung der Hubertusquelle so schnell wie möglich anzugehen. Piry: "Denn auch der kleine Salzbrunnen ist eine Attraktion des Kammerforstes." Noch stehe die Finanzierung allerdings nicht. Für Mitte Februar ist eine Waldführung mit allen am Projekt Kammerforst Beteiligten geplant. Danach wird eine kleinere Gruppe ein Konzept erarbeiten - erste Ergebnisse sollen im Sommer vorliegen.

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