Breitbandausbau Schodens Aufstieg in die Gigabit-Liga

Schoden · In Schoden geht der Bau des ultraschnellen Glasfasernetzes zügig voran. Der Ortschef sieht darin eine riesige Aufwertung für sein Dorf.

 Am Sportplatz hat die Baufirma Peter Gross ihren Stützpunkt aufgeschlagen. Inexio- Bauleiter Boris Kühn, Baustellenleiter Roland Augustin und Ortsbürgermeister Andreas Pauly (von links) zeigen, was alles im Leerrohr so drin ist. 

Am Sportplatz hat die Baufirma Peter Gross ihren Stützpunkt aufgeschlagen. Inexio- Bauleiter Boris Kühn, Baustellenleiter Roland Augustin und Ortsbürgermeister Andreas Pauly (von links) zeigen, was alles im Leerrohr so drin ist. 

Foto: Herbert Thormeyer

Der erste Schritt zum ultraschnellen Internet-Anschluss läuft in Schoden über die Haustürglocke. Roland Augustin, Bauleiter der saarländischen Firma Peter Gross aus St. Ingbert, erklärt: „Wir müssen an jedem Haus erst mal klingeln, um zu fragen, ob wir die Leerrohre verlegen dürfen.“ Es sei wichtig, auf die Leute zuzugehen und umfassend zu informieren.

Es geht um eine Strecke von nicht weniger als zehn Kilometern, die Glasfaser in alle 270 Häuser der Ortsgemeinde bringen wird. Boris Kühn, Bauleiter von Inexio aus dem saarländischen Saarlouis, berichtet  mit hörbarem Stolz in der Stimme: „Wir bauen für eine Übertragungsrate von einem Gigabit pro Sekunde aus.“ Schoden war der erste Ort, in dem die Firma Inexio Privatleute mit Breitband versorgt hat.

Doch was am Sportplatz, wo die Baufirma ihren Stützpunkt aufgeschlagen hat, auf großen Rollen aufgewickelt steht, sind Plastikrohre ohne Inhalt, quasi riesige, aufgewickelte Strohhalme. „Da wird das Glasfaser später eingeblasen“, sagt Inexio-Mann Kühn. Seit Oktober wird verlegt. Ende April soll der Tiefbau fertig sein – sprich dann sollen die Gräben zu und der Asphalt wieder drauf sein.

Der erste Bauabschnitt vom Schodener Sportplatz aus sind die Irminenstraße, die Saarstraße und Teile der Trierer Straße. Ist die Glasfaser drin, fehlt noch der Strom, um den Verteilerkasten zu aktivieren. Zwölf Bauleute sind mit neun Fahrzeugen in Schoden zwischen Baustelle und Sportplatz unterwegs.

Ortsbürgermeister Andreas Pauly erinnert: „Wir haben 2007 schon mal das Internet aufgerüstet.“ Damals kam das Glasfaserkabel allerdings nur bis an den Sportplatz. Doch der Rest bis zu den Häusern lief weiterhin über Kupferkabel. Das hat den Nachteil, dass der Verlust der Übertragungsrate mit der Entfernung zum Nutzer steigt. Bei Glasfaseranbindung direkt im Haus ist damit Schluss.

Ortschef Pauly sieht mit der neuen Technik eine riesige Aufwertung für sein Dorf und erzählt ein Beispiel: „Ein potenzieller Mieter hat einem Vermieter abgesagt, weil ihm die Internet-Verbindung in der Wohnung zu langsam war.“ Auch rund ein Dutzend örtliche Firmen freuen sich über die neuen Internet-Möglichkeiten.

„Wenn wir in die Zukunft schauen, bekommt Schoden einen Vorsprung von gut zehn Jahren“, erklärt Kühn. Mit Glasfaser laufen auch die Angebote von Streamingdiensten mit Filmen in hoher Bildauflösung völlig ruckelfrei. Auch die Einrichtung von Heimarbeitsplätzen wird mit dem schnellen Internet in Schoden interessant. „Da können neue Existenzen entstehen“, sagt Ortsbürgermeister Andreas Pauly erfreut.

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