Bässe, Tenöre und zwei Chöre

KONZ. (hpü) Sonore Bässe, glasklare Tenöre und kräftige Stimmen – die Liebhaber der Chormusik kamen bei einem Konzert im Kloster Karthaus auf ihre Kosten. Gleich zwei Gesangsgruppen hatten sich angekündigt und rund 150 Zuhörer nach Konz gelockt.

Nicht nur der Männergesangverein Merzlich-Karthaus hat offenkundig mit einem Problem zu kämpfen, das die Zukunft des Chorgesangs möglicherweise mitbestimmen wird: akuter Nachwuchsmangel. Ein Blick durch die Reihen des Publikums im Festsaal des einstigen Klosters Karthaus schien die Vermutung zu bestätigen, dass sich das Interesse für diese Art der Vokalmusik auf die ältere Generationen beschränkt. Angesichts der keinesfalls rosigen Aussichten waren die Herren des traditionsreichen Gesangvereins dennoch mit Hingabe am Werk, und gemessen am Applaus schienen die Musiker den Nerv des Publikums getroffen zu haben. Zu hören war hauptsächlich traditionelle Chormusik - mal klassisch und mal folkloristisch. Dabei bewiesen die Konzer Sänger ihre Qualität unter anderem durch ein nahezu perfektes Zusammenspiel der einzelnen Stimmen sowie ausgeprägte Harmonie - und das trotz beschränkter Akustik im Saal. Der MGV Merzlich-Karthaus hatte Verstärkung mitgebracht. Seit rund elf Jahren verbindet die Sänger aus der Stadt am Zusammenfluss von Mosel und Saar eine Freundschaft mit dem Männergesangverein "Erholung" Duisburg-Huckingen. Er stellte sein Können mithilfe etlicher Stücke diverser musikalischer Stilrichtungen unter Beweis. Als kleines Dankeschön für die langjährige freundschaftliche Verbindung mit den Gesangskollegen aus Konz hatten die Duisburger Sänger eine Überraschung im Gepäck: Musik der 20er- und 30er-Jahre, meisterlich dargeboten von Heike Mueller-Böckeler. Wolfgang Scalla, Vorsitzender des MGV Merzlich-Karthaus, nutzte die Gunst der Stunde, verdiente Mitglieder des Vereins zu ehren, darunter Herbert Hank für 40 Jahre als Aktiver und Otto Deutsch, der den Verein seit 50 Jahren mit der Zahlung von Beiträgen unterstützt.

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