Bald gibt es Kulturelles im alten Kulttheater

Kastel-Staadt · Im Frühjahr ist die Instandsetzung der Kultstätte der alten Römer mit Blick auf die Saar und Serrig fertig. Die Kreisstraße, die durch Kastel-Staadt führt, soll saniert werden. Im Zuge dieser Bauarbeiten wird ein neuer Dorfplatz entstehen, der den Ort aufwerten soll.

 Ortsbürgermeister Harald Lehnertz (links) und Architekt Conny Bausch auf den historischen Steinen der Bühne, auf der die Römer Göttern huldigten. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Ortsbürgermeister Harald Lehnertz (links) und Architekt Conny Bausch auf den historischen Steinen der Bühne, auf der die Römer Göttern huldigten. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Kastel-Staadt. Weltberühmt ist der akustische Effekt von römischen Stadien, in denen bis auf den obersten Rang alles deutlich zu hören ist. So ist das auch in der Kultstätte in Kastel-Staadt, die kurz vor ihrer Vollendung steht. "Die Besucher sollen diesen Ort erleben", beschreibt Ortsbürgermeister Harald Lehnertz das Ziel der Rekonstruktion.
Die offizielle Eröffnung war zunächst schon vor Weihnachten geplant. "Das war etwas zu optimistisch. Es gibt noch einige Dinge zu tun. Und bei dem schlechten Wetter im Winter ruhen die Arbeiten", sagt Lehnertz. Trotzdem: In den vergangenen Monaten hat sich Einiges getan. Mit Betonplatten wurden alte Ränge wiederhergestellt. Drahtkörbe mit Steinen grenzen die Sitzplätze vom Bühnenbereich ab und stützen den Hang.
"Vor die Ränge kommt nun noch ein Holzsteg, und auf einer mit Geländer gesicherten Plattform kann das historische Gemäuer betrachtet werden", sagt Architekt Conny Bausch aus Saarburg, der eng mit dem Rheinischen Landesmuseum in Trier zusammenarbeitet.
Kult statt Kampf


"Hier kämpften keine Gladiatoren, sondern hier wurden Gottheiten verehrt", klärt Lehnerts auf. In die Anlage, errichtet auf keltischen Fundamenten, flossen 147 000 Euro. 14 000 Euro muss die Ortsgemeinde selbst zahlen. Der Rest ist Geld der Europäischen Union, des Landes, der Kulturstiftung des Kreises und der Verbandsgemeinde (VG)Saarburg.
Im April oder Mai soll die alte Kultstätte eingeweiht werden. Vielleicht gibt es eine Vorführung mit historischen Gewändern. "Wir sind deswegen mit dem Kulturbüro in Kontakt", sagt Lehnertz. Und Ende August könnte das Theater währtend einer großen Kulturveranstaltung in Szene gesetzt werden (siehe Extra).
60 Plätze bietet das rekonstruierte Theater. "Wir versprechen uns von der Kultstätte auch mehr Touristen, sagt der Ortschef. Direkt oberhalb der Anlage verläuft die Traumschleife Felsenweg. "Bereits jetzt wird dieser Wanderweg an Wochenenden im Sommer von rund 1000 Leuten genutzt."
Die Kultstätte ist 2013 nicht die einzige Baustelle. Die König-Johann-Straße soll saniert werden. Das habe ihm der Kreis und der Landesbetrieb Mobilität in Trier für dieses Jahr zugesagt. Damit einher geht die Neugestaltung des Dorfplatzes und des Parkplatzes an den historischen Stätten. "Diese Arbeiten gehen nur im Doppelpack. Alles andere wäre ja ein Schildbürgerstreich", findet Lehnertz. Die Straße gehört zwar dem Kreis, doch die Bürger müssen ihren Anteil am Ausbau der Bürgersteige und der Straßenbeleuchtung leisten. Wie viel das sein wird, steht noch nicht fest. "Da müssen wir mal die Ausschreibung der Arbeiten abwarten", sagt Lehnertz.
Der Parkplatz bekommt eine neue Decke. Geprüft wird auch, wie antike Funde im Untergrund dort präsentiert werden könnten. "Da liegt noch viel in der Erde", sagt der Ortschef mit deutlichem Stolz in der Stimme. Unter dem Parkplatz schlummere das Heiligtum der Kasteler Römer, eine Säulenanlage von einem Hektar Größe mit einem zentralen Tempel. Fachleute vermuten sogar eine unterirdische Verbindung der beiden Anlagen, Bäder und viele weitere Bauten auf dem Kasteler Hochplateau.
Auch der Dorfplatz bekommt ein neues Gesicht. Der Brunnen wird umgestaltet, Teer durch Asphalt ersetzt, eine Sitzgruppe, eine Statue und Infotafeln werden aufgestellt. So kann der Dorfplatz zu einem neuen Treffpunkt im Ort werden.
Extra

Am 31. August und 1. September veranstaltet das Kulturbüro der Stadt Saarburg in Kastel-Staadt Pour l\\'amitié. Auf dem Programm stehen Musik, Tanz, Kunsthandwerk, ein Kulturpicknick und das bekannte Wandelkonzert. thie

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort