Bauland nur gegen Vorkasse

In der Verbandsgemeinde Saarburg setzt sich immer mehr eine Praxis durch, wonach Gemeinden neu erschlossene Baugrundstücke nur gegen Vorkasse reservieren. Kommt der Kauf nicht zustande, erhalten die Interessenten unter Umständen nur einen Teil ihres Geldes zurück. Auch im geplanten Irscher Baugebiet "Ober Gebert" soll das nun gelten.

Irsch. Sollte alles glatt gehen, rollen in Irschs Neubaugebiet "Ober Gebert" schon zur Jahresmitte die Erschließungs-Bagger. Eine Verwaltungs-Hürde muss die Gemeinde allerdings noch nehmen. So steht nach der zwischenzeitlich abgeschlossenen frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung am Bebauungsplanverfahren in den kommenden Wochen die sogenannte zweite Offenlage und damit die letzte Einspruchsmöglichkeit an, die Behörden, Verbänden und Institutionen sowie den Bürgern auf dem Weg zum rechtskräftigen Bebauungsplan eingeräumt wird.

Unterdessen hat der Gemeinderat eine Regelung verabschiedet, die bei der Vermarktung der Gebert-Grundstücke Anwendung finden soll und die in der Verbandsgemeinde Saarburg offenbar immer populärer wird. Danach will die Gemeinde die Grundstücke im Baugebiet "Ober Gebert" nur gegen Vorkasse in Höhe von 2000 Euro reservieren. Der Betrag wird später auf den Kaufpreis angerechnet. Kommt der Kauf aus Gründen, die der Interessent zu verantworten hat, nicht zustande, erstattet die Gemeinde nur 1800 Euro zurück und behält zehn Prozent der Vorausleistung ein. "Wir wollen so die Interessenten herausfiltern, die es mit ihrer Reservierungsanfrage wirklich ernst meinen", erklärt Ortsbürgermeister Jürgen Haag im TV-Gespräch. Denn aus anderen Gemeinden wisse man, dass es Interessenten gebe, die mehrere Grundstücke gleichzeitig reservieren lassen und sich am Ende nur für eins entscheiden. So lange ein Grundstück reserviert sei, könne man es aber nicht verkaufen. Auch die Gemeinden Ayl, Freudenburg, Kirf und Trassem wenden die Regel in ihren Baugebieten an.

13 der insgesamt 20 Gebert-Grundstücke in Irsch sind nach Auskunft von Orts-Chef Haag inzwischen vergeben. Mit dem Baugebiet "Ober Gebert" will die Gemeinde Irsch nach rund zehnjähriger Pause wieder ein größeres zusammenhängendes Wohngebiet erschließen. Den entsprechenden Grundsatzbeschluss fasste der Gemeinderat bereits vor rund zwei Jahren, nachdem die Zahl der gemeindeeigenen Baustellen im Ort bei null angekommen war. Das letzte Baugebiet in Irsch, das die Entwicklungsbezeichnung "In der Acht" trug, wurde bereits in den 90er Jahren erschlossen. Erst in diesem Jahr soll der Endausbau über die Bühne gehen.

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