Berggarten wird doch noch erblühen

SAARBURG. Das Wohngebiet "Berggarten-Walles" beschäftigt die Stadt Saarburg bereits seit mehr als vier Jahrzehnten. In diesem Jahr soll endlich Bewegung in die bislang unvollendete Geschichte kommen. Der Bauausschuss hat am Dienstag beschlossen, den Planungs-Auftrag der Erschließungsarbeiten der Kanal- und Straßenarbeiten des letzten Teilabschnitts zu vergeben.

Diverse Kommunalpolitiker haben sich seit 1961 mit dem Thema "Berggarten-Walles" beschäftigen müssen. Ursprünglich geplant als "autogerechte Trabantenstadt" mit 240 Bauplätzen, wurde der Bebauungsplan für das großflächige Gebiet in der Höhenlage Saarburgs zigfach geändert. In mehreren Etappen entwickelte sich das Gebiet, dessen letzter Abschnitt nun nach erheblicher Verzögerung realisiert werden soll. Grundstücksbesitzer, die sich bereits ihre eigenen vier Wände in dem begehrten Wohngebiet hoch gezogen hatten, waren über viele Jahre juristisch gegen eine weitere Ansiedlung vorgegangen und hatten das Projekt auf diese Weise "erfolgreich" blockiert. Ihnen spielte in die Hände, dass das Verwaltungsgericht damals Formfehler im Bebauungsplan entdeckt und diesen aus dem Verkehr gezogen hatte. Nach zahlreichen Nachbesserungen und Anpassungen an inzwischen geänderte gesetzliche Vorschriften - wie beispielsweise zur Regelung der Oberflächenentwässerung - liegt seit Herbst 2004 ein gültiger Bebauungsplan vor. "Der wird nach vielen Korrekturen Bestand haben", ist Stadtbürgermeister Jürgen Dixius überzeugt. Demnach sollen im "Berggarten-Walles" 83 zusätzliche Grundstücke erschlossen werden. 14 besitzt die Stadt. Die will nach Auskunft des Stadtoberhaupts auf Wunsch zwischen Interessenten und Grundstückseigentümern vermitteln. Ein reines Wohngebiet ohne Geschäftsansiedlungen sei vorgesehen. "In der Regel sind das Einfamilienhäuser, es werden jedoch auch Doppelhäuser zugelassen", erläutert Dixius. In diesem Frühjahr sollen die Grundstücke zugeteilt werden. "Das werden keine Mammut-Flächen werden, sondern welche, die sich an dem allgemeinen Trend zwischen 500 bis 800 Quadratmetern orientieren." Erschwinglich für junge Familien sollen die Grundstücke sein. Zum Quadratmeter-Preis, den die Stadt für ihre Parzellen fordern will, äußert sich Dixius indes noch nicht. "Den genauen Preis können wir erst nach der Erschließung bestimmen. Wir werden uns aber an den marktüblichen Sätzen orientieren." Die Vorteile des geplanten Neubaugebietes liegen für ihn auf der Hand: "Berggarten-Walles ist relativ innenstadtnah, ruhig und bietet einen schönen Blick über Saarburg."Startschuss könnte im Jahr 2006 fallen

Im ersten Schritt soll nach aktuellem Beschluss des Bauausschusses das Trierer Ingenieur-Büro Bambach & Gatzen einen Plan zur Erschließung der Kanal- und Straßenarbeiten vorlegen. Mit dem Beginn der Erschließungsarbeiten rechnet Dixius im Spätsommer. Der Startschuss für interessierte Häuslebauer könnte nach seiner Einschätzung im Jahr 2006 fallen. Der Stadtbürgermeister: "Im Moment ist die Nachfrage nach Grundstücken noch sehr hoch. Aber wegen der demographischen Entwicklung müssen wir zusehen, dass wir die Flächen relativ kurzfristig anbieten können." Weitere 43 Grundstücke hält die Stadt darüber hinaus in Krutweiler bereit. "Das Katasteramt soll dort in den kommenden Wochen die Flächen zuteilen, so dass wir in diesem Jahr erschließen können", sagt Dixius. Ein privates Investoren-Trio plant zudem, zehn bis 13 Grundstücke zwischen der Irscher Straße und dem Marienweg in Beurig zu erschließen. Dazu steht jedoch noch ein Stadtratsbeschluss aus, der Verträge und Bebauungsplan absegnet.

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