Besser als der beste Student

WAWERN. Im Erdgeschoss der Alten Schule in Wawern hat er sein Atelier - Adolf Kuborn. Inmitten zahlreicher Bilder von fernen Ländern und Welten arbeitet der Künstler an neuen Werken.

Wenn er von seinen Reisen nach Marokko oder Sizilien erzählt, gerät Adolf Kuborn (68) ins Schwärmen. Rund die Hälfte seiner Werke (Bilder und Fotografien) sind auf seinen Reisen entstanden. Nicht nur die "intensiven und expressiven" Farben auf den Märkten Marokkos haben ihn beeindruckt. Mit einem Skizzenblock und einer Kamera ist er auf Reisen unterwegs, hält Dinge fest, die sein geschultes Auge sichtet. Nach den Skizzen oder Fotos entstehen dann seine Bilder - meistens in seinem Wawerner Atelier.Mit Skizzenblock und Kamera unterwegs

Nachdem er bereits einige Zeit in dem Atelier gearbeitet hat, erfuhr er von einer älteren Dame, dass sein Großvater als Unternehmer die Alte Schule gebaut habe, berichtet er. Dort, wo sein Großvater bereits gearbeitet hat, schafft er seit zehn Jahren seine Kunstwerke mit unterschiedlichen Motiven. Von Portraits bis hin zu abstrakter Malerei reicht seine Bandbreite. Auch in allen Techniken fühlt sich der Grafik- und Fotografie-Professor im Ruhestand zu Hause. Sogar "normale Farbstifte" weiß er künstlerisch einzusetzen. "Ich war sehr jung talentiert", beschreibt Kuborn seinen Werdegang. "Ich ging zielgerade auf den Beruf zu." Nach dem Studium der freien Malerei sowie der Gebrauchsgrafik war er acht Jahre lang in der Werbung in der Industrie tätig. An der Werkkunstschule ging es dann als Dozent weiter, 1973 folgte die Ernennung zum Professor. Seine Lehrtätigkeit endete 1998 an der Trierer Fachhochschule. Die vorlesungsfreie Zeit hat er für das "kreative Tun" genutzt, denn er musste seinen Studenten häufig Dinge vormachen. "Man musste immer besser sein als der beste Student", gibt Kuborn schmunzelnd zu bedenken. Zudem war Kuborn 15 Jahre lang bis 1983 Theaterfotograf und erlebte in der Zeit sämtliche Aufführungen des Trierer Theaters. "Beim dritten Mal 'Lustige Witwe' habe ich aufgehört", sagt er lachend. Seit dem Ende seiner Lehrtätigkeit widmet sich Kuborn noch intensiver der Malerei. "Die Fotografie habe ich hinten angestellt", sagt er. Trotzdem hat er seine Hasselblatt und seine Leica noch nicht ausrangiert. In Saarburg bereitet der Künstler derzeit die Ausstellung "Mediterrane Impressionen" vor. Sie ist eine von rund 50 Einzelausstellungen, die Kuborn überall auf der Welt gemacht hat. Ab Sonntag, 3. Oktober, 11 Uhr, zeigt er rund 60 Acryl- und Ölbilder, Aquarelle und Zeichnungen im Haus Teichmann in Saarburg. Bis zum 30. November zeigt Adolf Kuborn die "Mediterranen Impressionen" in Saarburg. Die Ausstellung ist geöffnet von Dienstag bis Samstag, 14 bis 18 Uhr, sowie sonntags von 11.30 bis 18 Uhr.

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