"Biblischer Klang" per Registerzug

HEILIGKREUZ. Mit offenen Mündern und großen Augen schauen die Kinder staunend in die Höhe. Weit über ihnen an der Heiligkreuzer Orgel, am mittleren Pfeifenturm, dreht sich ein goldener Stern, und acht nacheinander angeschlagene Glocken erklingen zum Orgelspiel von Dekanatskantor Burkhard Pütz.

 Dekanatskantor Burkhard Pütz erklärt den Kindern, wie die Orgel und der neue Zimbelstern in der Heiligkreuzer Kirche funktionieren. Foto: Cordula Fischer

Dekanatskantor Burkhard Pütz erklärt den Kindern, wie die Orgel und der neue Zimbelstern in der Heiligkreuzer Kirche funktionieren. Foto: Cordula Fischer

"Das klingt schön, sehr weihnachtlich", sagen Olivia Ostrovski (8) und Irene Sanchez (9) mit leuchtenden Augen. "Ich finde, der Herr Pütz hat sehr schön gespielt, und die Musik war sehr aufmunternd", fügt Irene hinzu. Danach steigen die beiden Mädchen in die Sauer-Orgel mit den 36 Registern und den vielen Metall- und Holzpfeifen, die sie mit ihren Mitschülern der Klasse 3b aus der Grundschule Heiligkreuz besichtigen. "Wir haben die Hämmerchen gesehen und die Glocken aus Bronze vom Zimbelstern. Die sehen aus wie acht verschieden große Schüsseln", berichten Olivia und Irene. Als Dekanatskantor Burkhard Pütz das entsprechende neue Register mit dem schönen Namen "Zimbelstern" zieht und seine Finger über die Tasten fliegen, schauen alle Kinder gespannt nach oben. Pütz versprach den Kindern einen "biblischen, weihnachtlichen Klang" - und tatsächlich versetzt das Spiel der Glocken die kleinen Zuhörer in eine feierliche Stimmung. Das Lob Gottes mit Zimbeln hat eine lange Tradition. Bereits im Alten Testament der Bibel steht im 150. Psalm geschrieben: "Lobt ihn mit hellen Zimbeln, lobt ihn mit klingenden Zimbeln!" In der Zeit des Barock entwickelten Orgelbauer die ersten Zimbelsterne, die mit drei bis zehn Glocken vor allem in der Weihnachtszeit, als zusätzliches Register hinzugeschaltet, die Orgelmusik bereichern und ausschmücken sollten. Es ist eine gelungene Kombination aus akustischen und optischen Effekten. Als vor elf Jahren die Heiligkreuzer Orgel von der Firma Sauer gebaut wurde, war dieses Register bereits vorgesehen. Nun hat ein Mitglied des Förderkreises Orgelbau durch eine großzügige Spende den Einbau des Zimbelsterns ermöglicht. Bislang ist es der einzige, der in Triers Kirchen erklingt und bei Gottesdiensten Freude bereitet.

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