Bitte ohne "Standgeld"

TRIER-SAARBURG. (red) Wie kommt eine ältere Frau aus Wiltingen zukünftig an die Gelben Säcke zur Entsorgung von Kunststoff- und Verbundstoffen? Das fragten sich die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion Trier-Saarburg in ihrer jüngsten Sitzung.

Seit dem 1. Januar können die gelben Entsorgungsbeutel nicht mehr bequem und unkontrolliert aus den rund 60 Sparkassenfilialen im Landkreis bezogen werden. Die ART GmbH sammelt nämlich im Auftrag des neuen Auftragnehmers SITA ein, der bei der Ausschreibung der Leistungen die Nase vor den ART'lern klar vorne hatte. Seitdem gibt es die Gelben Säcke nur noch bei den Verbandsgemeindeverwaltungen, bei einigen Gemeindebüros, bei Volksbanken und bei den Müllfahrzeugen, kontrolliert und auf Anfrage - aber nicht mehr bei der Sparkasse. Offizieller Grund der Rückzugsmaßnahme, die Missbrauchsquote sei mit 55 Prozent zu hoch und zu teuer. "Das", so Fraktionschef Alfons Maximini, "ist nur die halbe Wahrheit." Denn bislang musste die ART GmbH zur Aufstellung der netten Müllbeutelboxen jährlich einen Obolus von 40 000 Euro bezahlen. Und diesen Betrag hat die ART GmbH einsparen wollen, um überhaupt noch kostendeckend arbeiten zu können. Die SPD-Kreistagsfraktion fordert die Sparkasse als öffentlich rechtliche Institution auf, so zu verfahren wie die Volksbanken und Raiffeisenbanken, die nach wie vor die Müllboxen in ihren Filialen belassen haben und zwar ohne entsprechendes "Standgeld".

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