Blauer Himmel über Saarburg

Ostern gilt in Saarburg stets als Startschuss für die Tourismus-Saison. Das war auch in diesem Jahr nicht anders. Die Wirtschaftsflaute macht sich nach Auskunft der regionalen Tourismus-Fachleute bislang nicht bemerkbar.

 Als Ziel für Radtouristen ist Saarburg nach wie vor sehr beliebt. TV-Foto: Archiv/: Joachim Johanny

Als Ziel für Radtouristen ist Saarburg nach wie vor sehr beliebt. TV-Foto: Archiv/: Joachim Johanny

Saarburg. Den ersten Hoffnungsschimmer gab es pünktlich zum verkaufsoffenen Sonntag am 5. April. Nach dem hartnäckigen Winter zog es die Menschen an diesem ersten schönen Frühlingstag des Jahres wie magnetisch in Saarburgs Innenstadt. Die zuvor zeitweise "unfreiwillig geschonte" Gastronomie atmete angesichts voll besetzter Lokale und Terrassen auf.

Traditionell gut besucht war Saarburg - dank des schönen Wetters - dann erneut über die Osterfeiertage. "Die Restaurants in der Stadt hatten sehr gut zu tun", berichtet Felicitas Koch, kommissarische Geschäftsführerin der Saar-Obermosel-Touristik (SOT).

"Was die Übernachtungen betrifft, sind die Zahlen sehr unterschiedlich. Insgesamt gesehen war das Kontingent nicht ausgeschöpft. Aber das war es zu Ostern in den Vorjahren nie." Trotz Wirtschaftsflaute sei die SOT mit den Ergebnissen der ersten Monate dieses Jahres zufrieden. Ein spürbarer Rückgang sei nicht zu verzeichnen. "Man muss sehen, dass es in unserer Region zwischen Januar und April ohnehin ruhiger ist, weil wir im Bereich Wellness wenig zu bieten haben", erläutert Loch. Das deckt sich mit dem Eindruck, den zwei Saarburger Hoteliers weitergeben. "Wir können nicht sagen, dass es schlechter läuft als in den Vorjahren", erklärt Klaus-Werner Diewald vom "Saarburger Hof". Über die Ostertage sei sein Haus mit elf Zimmern und einer Ferienwohnung voll belegt gewesen, und auch über den 1. Mai sei das Haus ausgebucht.

Schlechtere Buchungszahlen registriert Rijk Haalboom vom "Saarhotel Jungblut", das acht Zimmer für Gäste bereithält. Allerdings macht er weniger die Wirtschafts-Situation als vielmehr die Urlaubsregelung der Niederländer, die zu seinen Stammkunden zählen, verantwortlich. Fest steht für die beiden Gastronomen wie für SOT-Fachfrau Loch: Die Besucher buchen immer kurzfristiger. "Sie schauen ins Internet, überprüfen die Wetter-Prognose und reservieren ein Zimmer", lautet Lochs Erfahrung. Nach wie vor gehe der Trend zu Tagesausflügen und Aufenthalten zwischen zwei und vier Tagen. Darin sieht die stellvertretende SOT-Leiterin eine Chance in der Krise: "Für diese Kurzzeit-Trips ist bei vielen eher Geld übrig als für längere Urlaube. Ich rechne damit, dass die Zahlen in diesem Bereich ansteigen." Wandern und Radfahren stünden in der VG Saarburg weiterhin hoch im Kurs. Mit den Tourismus-Einrichtungen aus Trier und dem Umland arbeite man derzeit an einer gemeinsamen Broschüre und Übersichtskarte zu diesem Thema, die die Angebote bündele. Eine weitere geplante Initiative: "Wir wollen sogenannte Traumschleifen erschließen, Wege, die an den Saar-Hunsrück-Steig andocken." Zudem will die SOT den Tages-Tourismus stärker bewerben und den Kanu-Tourismus ausbauen.

"Wie sich das Jahr entwickelt, ist nicht absehbar", sagt Loch. "Aber unser Schwerpunkt, die besondere Kultur-Landschaft, ist ein großes Plus, auf das wir uns besinnen."

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