Blumen, Beifall, Big-Band-Sound

WELSCHBILLIG. Wäre das traditionelle Neujahrskonzert des Landkreises Trier-Saarburg nicht stets mit der leidvollen Erkenntnis verbunden, dass wieder ein Jahr vergangen ist - man würde sich ein derart hochkarätiges Musikereignis in wesentlich rascherer Folge wünschen. Beim Kreis-Neujahrskonzert 2005 in der Welschbilliger Kulturscheune sorgten das Kreisorchester "Fortissimo" und die Big Band der Kreismusikschule dafür, dass traurige Betrachtungen gar nicht erst aufkamen.

Im Namen des Kreistages und der Kreisverwaltung wünschte Landrat Richard Groß den Konzertbesuchern, unter ihnen nahezu alle, auf die es im öffentlichen und politischen Leben ankommt, ein gutes, glückliches und gesundes Neues Jahr. Sein besonderer Dank galt den vielen ehrenamtlich Tätigen, deren großes Engagement auch im neuen Jahr benötigt werde. Beherrschendes Thema seiner Ansprache war die verheerende Flutkatastrophe im Indischen Ozean. Besonders schrecklich sei die Erkenntnis, dass viele Menschen noch leben könnten, hätte es ein Frühwarnsystem gegeben, betonte der Landrat. Für die viel gepriesene Informationsgesellschaft sei das kein Ruhmesblatt. Die dringend erforderliche Hilfe gehe alle an und dürfe nicht auf die lange Bank geschoben werden. Der Sparkasse Trier dankte Groß für die Bereitstellung von 10 000 Euro. Auf jeden komme es an, auch wenn der Einzelne nicht besonders hervorgehoben werde. Patenschaften, wie der Bundeskanzler sie bereits vorgeschlagen hatte, könnten sehr effektiv sein. Angesichts weltweit ungenügender Katastrophen-Warnsysteme sprach Richard Groß die Hoffnung aus: "Mögen unsere Spenden dazu beitragen, dass den Menschen - nicht nur in Asien - zumindest vermeidbares Unheil erspart bleibt." "Fortissimo" heißt das von Rudolf Kronenberger geleitete Kreisorchester. Dass die Musiker auch "pianissimo" können und zudem alles beherrschen, was dazwischen liegt, bewiesen die "Fortissimo"-Instrumentalisten eindrucksvoll. Ihre überwiegend zeitgenössischen Darbietungen holländischer und amerikanische Kompositionen moderierte flott und informativ Orchestermitglied Claudia Aller. Ihr gleich tat es Moderatorenkollege Frank Jäger für die Big Band der Kreismusikschule unter Leitung von Gerhard Piroth. Stimmgewaltige Solistin war Rebecca Thömmes, ausgebildet an der Kreismusikschule Trier-Saarburg. Zuvor hatte sich der Landrat bereits als Moderator betätigt. "Die Titel klingen überwiegend nicht so richtig Deutsch", war ihm aufgefallen. Als "globales Ausland" fand die Programmfolge durchaus des Landrats Zustimmung. Humorvoll setzte er sich mit den englischen Titeln auseinander und interpretierte sie: "Eye of the Tiger" beispielsweise als "Dem Tiger ins Auge sehen" - nach Möglichkeit durch Käfiggitter. Es folgten heitere Definitionen von "I am what I am", "I got you", "I feel good”, "A String of Pearls" und vielen anderen. Lediglich dem letzten Titel vermochte der Landrat nicht viel Lustiges abzugewinnen. "Dafür wollen wir uns noch etwas Zeit lassen" meinte er angesichts "The final Countdown".

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