Palzem. Die Brandkatastrophe in einer Behindertenwerkstatt in Titisee- Neustadt hat auch den Ortsgemeinderat Palzem als Thema beschäftigt. Ein explodierter Gasofen war im Schwarzwald die Brandursache. Der leichte Gasgeruch aus den Gasöfen im Bürgerhaus bringt jedes Mal ein ungutes Gefühl in die Sitzung des Gremiums. "Diese Gasöfen führen inzwischen ein Eigenleben. Da fühlt man sich nicht wohl", bedauert Ortsbürgermeister Florian Wagner.
Diese Woche soll erst einmal die Heizung von Fachleuten untersucht werden, um festzustellen, ob sie noch sicher ist, oder, neben einer mangelnden Heizleistung, auch eine Gefahr von den einzelnen Öfen ausgeht.
Die Sanierung des Bürgerhauses mit der Erneuerung der Heizung, der Fenster, mit neuer Dämmung und Verputz zieht sich dahin. Es ist eine Investition von 390 000 Euro. Was fehlt ist der Bescheid der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier (ADD), mit dem Palzem der vorzeitige Baubeginn erlaubt wird.
"Zuschüsse aus dem Dorferneuerungsprogramm sind nicht möglich, weil mit der Sanierung das Ortsbild kaum verändert wird", erklärt Wagner. Jetzt wird Geld beim Investitionsstock des Landes beantragt. Erwartet wird ein Zuschuss von 230 000 Euro. Der Rest wird von der Ortsgemeinde kreditfinanziert. "Wir nutzen jetzt die günstigen Zinsen", argumentiert der Ortschef.
Im weiteren Investitionsprogramm steht ein Bolz- und Spielplatz am Rande von Palzem für 5000 Euro. In zwei Baugebieten, in Dilmar und Esingen, ist der Endstufenausbau bis 2015 zurückgestellt worden. Auch die Erschließung von zwölf neuen Baustellen in Helfant muss warten. "Zusammen sind das 250 000 Euro, die wir jetzt nicht ausgeben können", bedauert Wagner.
Dauerbrenner im Investitionsplan der Ortsgemeinde ist die Eisenbahnbrücke, die zum Campingplatz führt und den barrierefreien Zugang zum Haltepunkt der Bahn ermöglicht. Das Bauwerk wurde Palzem Anfang der 90er Jahr von der damaligen Bundesbahn "geschenkt". Inzwischen ist der Sanierungsbedarf auf über eine halbe Million Euro angeschwollen. "Das packen wir nicht vor 2015", lautet auch hier die Beurteilung von Ortschef Wagner. doth
Extra

Auf Druck der Kommunalaufsicht, die auf die Ausschöpfung aller Einnahmequellen besteht, hat die Ortsgemeinde Palzem die Grundsteuer B (für bebaute oder bebaubare Grundstücke) von 350 auf 400 Prozentpunkte erhöht. Das bringt Mehreinnahmen von etwa 14000 Euro pro Jahr. Der fraktionslose Ludwig Peter und Stefanie Lemmer von der CDU stimmten dagegen. Begründung: Von oben wird bestimmt, die unterste Entscheidungsebene trifft es. Jan Oetringer (CDU) enthielt sich. doth