Bundesstraße 407 in Trassem soll ab Herbst zwei Jahre lang saniert werden.

Trassem · Aufgrund einer Besonderheit muss die ausgebaute Fahrbahn in beide Richtungen 4,50 Meter breit sein.

 Selbst bei Dunkelheit sind die Straßenschäden in der Ortsdurchfahrt von Trassem gut zu erkennen. Am Fahrbahnrand auf der Busbucht könnte in zwei Jahren eine Baumreihe stehen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Selbst bei Dunkelheit sind die Straßenschäden in der Ortsdurchfahrt von Trassem gut zu erkennen. Am Fahrbahnrand auf der Busbucht könnte in zwei Jahren eine Baumreihe stehen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: HERBERT THORMEYER (h_sab )

In Freudenburg sehnt das ganze Dorf den Tag herbei, an dem die Ortsdurchfahrt wieder komplett für den Verkehr freigegeben wird. Im Juli soll es mit einem Jahr Verspätung so weit sein. Unvorhergesehenes wie ein Munitionsfund, aber auch Frost haben zu Verzögerungen geführt. Seit September 2014 wird gebaut.

Trassem steht der Ausbau der Ortsdurchfahrt ab Herbst zwei Jahre lang bevor. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier hat dem Ortsgemeinderat seine Planungen für den Ausbau der B 407, einen Teil der L 131 Richtung Freudenburg und der Sanierung der dortigen Brücke über die Leuk vorgestellt. Die Bauarbeiten sollen sich direkt an das Freudenburger Projekt anschließen.

"Auf diese Information haben wir lange gewartet", sagte Ortsbürgermeister Roland Konter in der Ortsgemeinderatssitzung, zu der rund 20 Zuhörer gekommen waren. Bereits 2013 wurde ein Plan vorgestellt. "Jetzt ist er genehmigungsreif und braucht nur noch die Stellungsnahme von Fachbehörden und Umweltverbänden", stellte der Teamleiter der Fachgruppe Planung, Marc Kuhn, fest. Bevor gebaut wird, soll in einer Anliegerversammlung informiert werden. Eine Besonderheit ist, dass die B 407 Teil des deutschen Militärstraßennetzes ist. "Da muss auch bei Fahrbahnversetzungen eine Breite von mindestens 4,50 Meter in einer Richtung eingehalten werden", erklärt Kuhn. Die Wehrbereichsverwaltung wolle das so.

Bei der Leukbrücke könne nur das Gewölbe erhalten werden. Alles andere müsse ersetzt werden. Die Bauzeit allein dafür gibt der Planer mit fünf Monaten an. In die Gesamtfahrbahnbreite von sieben Metern rechnet Ausbauplaner Guido Schneider Fahrradschutzstreifen und Rinnen mit ein: "Das ergibt eine optische Verschmälerung." Busse bekommen keine Buchten mehr. Sie halten auf der Straße und bremsen somit den Verkehr aus. Das schafft Platz für eine Gestaltung mit Bäumen. Buspassagiere bekommen neue Querungshilfen.

7493 Fahrzeuge pro Tag hat der LBM auf der B 407 im Schnitt gezählt. Drei Prozent davon sind Lastwagen. Richtung Freudenburg fahren täglich 2759 Fahrzeuge, davon 2,8 Prozent LKW. Ausgebaut werden 1160 Meter in vier Bauabschnitten. Finanziert wird das Projekt von Bund und Land. Gehwege und Beleuchtung muss die Ortsgemeinde tragen. 1,6 Millionen Euro wird das alles in allem kosten. Hinzu kommen Kosten für die Sanierung der maroden Kanäle und Wasserleitungen, die Franz Petri, Leiter der Verbandsgemeindewerke Saarburg, auf einen "hohen sechsstelligen Betrag" schätzt. Die Brücke, von der nur die Bögen stehen bleiben, kostet 280 000 Euro. Die Ortsgemeinde muss rund 430 000 Euro schultern.

Verbandsgemeindebürgermeister Jürgen Dixius beruhigte: "Neue Kanäle und Wasserleitungen werden die Anlieger nichts kosten."

Diskutiert wurde, ob denn die B 407 in Richtung Meurich nicht besser eine abknickende Vorfahrt bekommen sollte. Ratsmitglied Erich Steinmetz sagt: "Ich sehe da häufiger Beinaheunfälle." Der Ausbau erfolge nach der Straßenverkehrsordnung. Baulich werde sich nichts ändern, sagte Marc Kuhn.

Vier Bauabschnitte sind vorgesehen: Die Gestaltung des Ortseingangs auf Saarburger Seite, danach bis zur Wiesenstraße, zur Kirchstraße und am Schluss die Kreuzung Richtung Freudenburg bis Ortsende und Richtung Meurich. Der letzte Abschnitt soll mit dem Neubau der Brücke zusammengelegt werden. "Mal 100 bis 200 Meter Fußweg zum Auto in Kauf zu nehmen, ist bei solchen Baumaßnahmen nichts Ungewöhnliches", sagt Planer Zimmer.
Wenig Hoffnung auf eine flotte Umleitung kann er auch nicht machen: "Das wird sehr weiträumig, entlang von Mosel und Saar." Innerorts bleibe nur die Brückenstraße. Die ist aber selbst marode und werde auch nicht als Umleitung ausgeschildert, um nicht den Schwerlastverkehr anzulocken. Die Müllabfuhr werde über Sammelpunkte geregelt. Die Erreichbarkeit aller durch Rettungsfahrzeuge bleibe gewährleistet.DISKUSSION üBER ANLIEGERBEITRäGE

Die Diskussion und Entscheidung um die Vor- und Nachteile einmaliger und wiederkehrender Anliegerbeiträge hat der Trassemer Ortsgemeinderat auf die kommende Sitzung vertagt. Sie ist auf den 4. April terminiert. Grob erklärt betrifft der einmalige Beitrag nur Besitzer von bebautem oder bebaubarem Grundstück entlang einer Ausbaustrecke. Er ist relativ hoch, fällt aber meist erst nach Jahrzehnten wieder an. Den wiederkehrenden Beitrag zahlen alle Grundstücksbesitzer im Ort. Er ist wesentlich geringer, fällt aber immer wieder an, wenn eine Straße im Dorf saniert wird.

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