Cattenom, nein danke: Protestzug gegen AKW

Perl · Zeichen setzen gegen Atomkraft: Rund 350 Gegner des Kernkraftwerks Cattenom haben am Wochenende in Perl und Schengen demonstriert. Darunter waren auch viele Menschen aus dem Raum Konz-Saarburg.

 Unter dem Motto „gegen den nuklearen Wahnsinn" demonstrieren Atomkraftgegner für die Stilllegung des Kraftwerks Cattenom. Foto: Egon Sommer

Unter dem Motto „gegen den nuklearen Wahnsinn" demonstrieren Atomkraftgegner für die Stilllegung des Kraftwerks Cattenom. Foto: Egon Sommer

Perl. Etwa 350 Atomkraft-Gegner haben in Perl gegen das Kernkraftwerk im lothringischen Cattenom demonstriert. Aufgerufen dazu hatte die Bürgerinitiative Cattenom-non-Merci.
An dem Protestmarsch von Perl über die Grenzbrücke nach Schengen und zurück nahmen neben vielen Bürgern aus der Grenzregion und dem Raum Konz-Saarburg auch mehrere saarländische und rheinland-pfälzische Politiker teil. Die rheinland-pfälzische Energieministerin Eveline Lemke (Grüne) nannte das Kernkraftwerk "eine alltägliche Bedrohung".
Nach Polizeiangaben verlief die Demonstration ohne nennenswerte Zwischenfälle. Die Bürgerinitiative Cattenom-non-Merci hatte den 17. und 18. September zum "Internationalen Wochenende gegen den nuklearen Wahnsinn" erklärt und die sofortige Stilllegung der Atomkraftwerke in Frankreich, Deutschland, Belgien, den Niederlanden und in Japan gefordert.
Laut Stephanie Nabinger, Landtagsabgeordnete der Grünen aus Saarburg und Mitinitiatorin von Cattenom-non-Merci, gab es in diesem Jahr schon mehrere Pannen und Zwischenfälle im Kernkraftwerk Cattenom, das nur wenige Kilometer von der deutsch-französischen Grenze entfernt ist.
"Erst vor drei Wochen musste Cattenom schnell abgeschaltet werden, weil das Wasserniveau in den Dampferzeugern schwankte", sagt Nabinger in einer Pressemitteilung im Vorfeld der Kundgebung.
Die Proteste fanden an verschiedenen Standorten statt und richteten sich gegen die Atomkraftwerke in Frankreich und Belgien und gegen die Uranfabriken im holländischen Gronau und im niedersächsischen Lingen sowie gegen das geplante französische Endlager in Bure. rup/jka

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