Darmkrebs: Vorsorge kann Leben retten

Saarburg (red) Was passiert bei einer Darmspiegelung? Tut sie weh? Welche Vorteile hat sie? Wer zahlt? Diese und viele andere Fragen beantwortete Dr. med.

Stefan Burg, Chefarzt der Inneren Medizin und Leiter der Endoskopie-Abteilung des Kreiskrankenhauses St. Franziskus Saarburg, im Rahmen eines Informationsabends. 60 Interessierte waren dazu in die Krankenhaus-Cafeteria gekommen. "Das Tückische an Darmkrebs ist, dass er im Anfangsstadium keinerlei Beschwerden verursacht und deshalb häufig leider erst zu spät entdeckt wird", so Burg. "Bei frühzeitiger Erkennung liegen die Heilungschancen bei 90 Prozent!"
Die zuverlässigste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs ist laut dem Experten eine Darmspiegelung (Koloskopie). Dabei wird mit einem dünnen, flexiblen Schlauchsystem, an dessen Spitze sich eine Minikamera befindet, der gesamte Dickdarm bis zum Dünndarmübergang untersucht. Darmkrebs entsteht in den meisten Fällen aus zuerst gutartigen Gewebewucherungen, den sogenannten Polypen. Burg: "Die Koloskopie bietet den großen Vorteil, dass Veränderungen wie zum Beispiel Polypen nicht nur erkannt, sondern auch direkt entfernt werden können." Dadurch seien nicht nur schon häufig größere chirurgische Darmoperationen unnötig geworden, sondern vor allem konnte die Rate an Darmkrebs-Erkrankungen nachweislich reduziert werden. "Gehen Sie deshalb regelmäßig zur Vorsorge-Darmspiegelung", so der eindringliche Appell des Experten. "Ab dem 50. Lebensjahr werden die Kosten dafür von den Krankenkassen übernommen."
Eine Darmspiegelung dauert in der Regel nur etwa 20 bis 30 Minuten und ist im Allgemeinen nicht schmerzhaft. "Viele empfinden jedoch das Einführen und Vorschieben des Schlauchsystems als unangenehm. Deshalb erhalten unsere Patienten eine leichte Narkose."

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