Das alte Schwimmbad muss weichen: Verbandsgemeinderat erteilt Auftrag für Abriss

Konz · Der Abriss des Konzer Hallen- und Freibads kann beginnen. Der Verbandsgemeinderat hat am Donnerstagabend einen entsprechenden Auftrag vergeben. Schon am Vormittag hat die Landesregierung ihren Zuschuss bewilligt.

Konz. Was feierlich am 17. Juli 1971 begann, endet bald mit dem Abriss des Konzer Hallen- und Freibads. Der Verbandsgemeinderat hat am Donnerstagabend eine saarländische Spezialfirma damit beauftragt. Eine Gegenstimme und drei Enthaltungen kamen aus der SPD-Fraktion, die sich lange gegen einen Neubau und für die Sanierung des alten Bads ausgesprochen hat. Die große Mehrheit stimmte für die Auftragsvergabe.
Mit dem Beschluss setzt das Gremium unter die Geschichte des Hallen- und Freibads, das 1971 zum Auftakt des Heimat- und Weinfests eingeweiht wurde, einen Schlussstrich. Nach heutigen Maßstäben sind die 4,9 Millionen D-Mark für das damalige Projekt ein Spottpreis. Dafür bekamen die Konzer ein Schwimmer-, Nicht-Schwimmer-, Springer- und Planschbecken sowie einen Saunabereich. Das Konzer Bad galt "als großzügigste Schwimmsportanlage im Kreis Trier-Saarburg", heißt es in der Konzer Chronik von 2009.
Die heutige Realität ist teurer. 7,5 Millionen Euro lässt sich die VG das neue Projekt kosten. Dafür gibt es ein Hallenbad mit einem fünfbahnigen, 25 Meter langen Schwimmerbecken sowie ein Nicht-Schwimmer- und Planschbecken. Der Abriss des alten Bades, das inzwischen laut der Konzer Verwaltung zu marode für eine Sanierung ist, ist inklusive.257 000 Euro für ersten Auftrag


Knapp 257 000 Euro zahlt die Verbandsgemeinde allein für den Abriss. Der VG-Rat hat sich für die Spezialfirma aus Neunkirchen entschieden, weil sie das günstigste Angebot abgegeben hat. Der Abriss ist etwa 130 000 Euro günstiger als von den Planern berechnet. Allerdings ist in dem Auftrag das Abtragen des Sprungturms nicht enthalten. Der Auftrag wird deshalb wahrscheinlich noch erweitert.
"Die Firma will zügig loslegen", kündigt Joachim Weber, erster Beigeordneter der VG Konz, im Gespräch mit dem TV an. Der Abriss nehme voraussichtlich 50 Arbeitstage in Anspruch. Geht der Plan auf, könnte der Rohbau Anfang nächsten Jahres beauftragt werden.
Das komplette Neubau-Projekt haben die Planer unterteilt. Das erste Ausschreibungspaket ist eines der größten: Neben dem Rohbau seien auch die Lüftung und die Wasseraufbereitungstechnik enthalten, erläutert Weber. Insgesamt gehe er von einer anderthalbjährigen Bauzeit aus. Vorbehaltlich eines reibungslosen Bauablaufs könnte das neue Konzer Hallenbad im Herbst 2015 in Betrieb genommen werden.
Eine gute Nachricht für die Konzer Verwaltung gab es schon am Donnerstagvormittag. Die Verwaltung hat eine E-Mail vom Landesinfrastrukturministerium bekommen. Minister Roger Lewentz bewilligt den Zuschuss. Den gedruckten Bescheid bekommen die Konzer noch per Post zugesandt. Die versprochenen 2,5 Millionen Euro sind ihnen aber schon jetzt sicher.Meinung: Was lange währt, wird endlich neu

Das alte Hallen- und Freibad in Konz ist mit dem Abriss Geschichte, ein Hallenbad ist die Zukunft. Im Vergleich kommt das alte Bad deutlich besser weg. Es hatte einen größeren Erlebniswert. Das neue Bad ist Ergebnis eines Kompromisses, kein Wunschprogramm. Das liegt daran, dass Schwimmbäder immer Subventionsbetriebe sein werden, und die Verbandsgemeinde will die Zuschüsse möglichst gering halten. Sie will sich aber trotz leerer Kassen ein Bad leisten, auch um den Ruf der Stadt Konz als Sportstandort zu erhalten, der Anfang der 1970er Jahre begründet wurde. Davon profitieren vor allem Vereine und Schulen. c.kremer@volksfreund.de

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