Das Beste für Irsch bei der Windkraft

Irsch · Der Irscher Ortsgemeinderat will sich für den Windkraftanbieter entscheiden, der für den Ort am profitabelsten ist. Vier sind im Rennen. Auf Kosten des Rats soll ein Gutachten erstellt werden, aus dem hervorgeht, ob der Schwarzstorch noch einen Strich durch die Rechnung machen kann. Derweil wird an der Schule eine Photovoltaikanlage gebaut.

 So wie in dieser Bildmontage könnte es einmal auf dem Höhenzug über Irsch aussehen, wo am häufigsten der Wind weht. TV-Foto: Herbert Thormeyer

So wie in dieser Bildmontage könnte es einmal auf dem Höhenzug über Irsch aussehen, wo am häufigsten der Wind weht. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Irsch. Der 22. Januar ist der Tag der Entscheidung für vier Anbieter von Windkraftanlagen, die sich dem Ortsgemeinderat Irsch vorstellen. Von diesem soll auch ein Gutachten erstellt werden, ob sich die Weißen Riesen mit der Natur, und speziell dem Verhalten des Schwarzstorches, vereinbaren lässt.
Seit Ende 2009, lange vor der Atomkatastrophe von Fukushima und der Energiewende der Bundesregierung, kämpft Irsch um die Nutzung Erneuerbarer Energien. "Das Windpotenzial ist da, allerdings gibt es auch seltene Tierarten wie den Schwarzstorch", erklärt Ortsbürgermeister Jürgen Haag.
Das entsprechende Gutachten kann bis zu 40 000 Euro kosten, die entweder von der Verbandsgemeinde Saarburg oder einem künftigen Betreiber aufgebracht werden müssen.
Konkretes Angebot verlangt


Von der öffentlichen Finanzierung nahm der Ortsgemeinderat ohne formellen Beschluss in seiner jüngsten Sitzung Abstand. CDU-Mann Helmut Steuer fand jedoch: "Da hätten wir uns den Gutachter sogar aussuchen können." Er warnt außerdem: "Immer ist zu hören, wer wie viel Geld mit Windkraft verdienen kann." Der Bär müsse jedoch erst erlegt sein, bevor das Fell verteilt werde.
Von den vier Windkraftanbietern erwartet die Ortsgemeinde ein erweitertes, ganz konkretes Angebot. "Wir wollen uns die Option offen halten, Teile eines künftigen Windparks selbst in einer Anstalt des öffentlichen Rechts der Verbandsgemeinde oder dem Kreis zu betreiben", nennt Jürgen Haag einen Punkt und verlangt von den Bewerbern, verschiedene Betreibermodelle aufzuzeigen. Es gehe schließlich darum, den größten Nutzen für die Ortsgemeinde zu erwirtschaften.
Das Risiko der Gutachterkosten wird bei dem erwählten Windanlagenbauer bleiben. "Wenn sich herausstellt, dass der Schwarzstorch Vorrang hat, kann der Anbieter halt 40 000 Euro in den Wind schreiben", meint der Ortschef.
Konkret tut sich in Sachen Erneuerbare Energie jetzt an der Schule etwas. Ein Investor installiert hier eine Photovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von 55 Kilowatt, die zwölf Haushalte mit Strom versorgen kann. Das Schulhaus und das Kindergartengebäude werden daraus künftig direkt mit bis zu 20 Prozent günstigeren Strom versorgt, als aus dem öffentlichen Netz.
Ende Januar wird diese Anlage fertig sein. Auf der Turnhalle, dem Bürgerhaus und der Volksbank-Halle des Karnevalsvereins gibt es bereits größere PV-Anlagen. Auch auf privaten Irscher Dächern wird immer mehr Strom aus Sonne gewonnen. doth

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