Das Internet erreicht das Land

Noch immer sind in vielen Ortschaften der Region schnelle Internet-Verbindungen per DSL nur eingeschränkt oder nicht möglich. So sträubt sich die Deutsche Telekom vor allem in dünn besiedelten Gegenden, ihre Ortsnetze zu modernisieren. Die Gemeinde Wincheringen will sich nun finanziell am Breitband-Ausbau des Telefonnetzes im Ort beteiligen.

 Ein Kooperationsvertrag soll die Zusammenarbeit der Gemeinde Wincheringen mit der Deutschen Telekom beim Ausbau des DSL-Netzes im Ort regeln. TV-Foto: Hermann Pütz

Ein Kooperationsvertrag soll die Zusammenarbeit der Gemeinde Wincheringen mit der Deutschen Telekom beim Ausbau des DSL-Netzes im Ort regeln. TV-Foto: Hermann Pütz

Wincheringen. (hpü) Wer in Wincheringen wohnt und im Internet "surfen" oder größere Datenmengen per E-Mail versenden will, braucht Geduld. Denn der Zugang zum weltweiten Datennetz per DSL ist im Ort schon seit Wochen offenbar nur noch eingeschränkt möglich. "Vor allem in den Abendstunden verringert sich die ohnehin geringe Übertragungsgeschwindigkeit stark", berichtete Ortsbürgermeister Leo Holbach in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Höhere Leistungen möglich



Dabei verspricht die Deutsche Telekom als Netzbetreiber in Wincheringen auf ihrer Internetseite Übertragungsraten von bis zu 2048 Kilobit pro Sekunde. Das sei immerhin "32-mal schneller als ISDN". Auch im Ortsteil Bilzingen soll das Telekom-Netz zu ähnlichen Leistungen fähig sein. Einzig die Bürger von Söst müssen mit lediglich 385 Kilobit leben und können nach Angaben der Telekom immerhin noch sechsmal schneller "surfen" als über einen ISDN-Anschluss. Dabei sind heute wesentlich höhere Leistungen möglich.

Vor allem in dünn besiedelten Regionen mit zu wenigen potenziellen Breitband-Kunden sträubt sich die Telekom allerdings noch immer, ihre Infrastruktur auszubauen. Das ist - oder besser: war - in Wincheringen nicht anders.

Nun will die Gemeinde beim Ausbau der DSL-Versorgung im Ort mit der Telekom zusammenarbeiten. Den Beschluss fasste der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Ein Kooperationsvertrag soll die Rahmenbedingungen setzen. Darin geregelt ist unter anderem, dass die Gemeinde insgesamt 73 866 Euro als Investitionskostenzuschuss zum Aufbau der nötigen Infrastruktur (Leitungen, Verteilstationen) in der Ortslage Wincheringen beisteuert. Die Summe basiert auf einer "Wirtschaftlichkeitsbetrachtung" durch die Telekom, wie es im Vertragsentwurf heißt.

Telekom-Zuschuss für Neukunden



Allerdings könnte sich der Investitionskostenzuschuss verringern. So sollen der Gemeinde rund 442 Euro für jeden DSL-Neukunden angerechnet werden, der ab Unterzeichnung des Kooperationsvertrages bis ein Jahr nach Bereitstellung der DSL-Versorgung gewonnen werden kann.

Die Regelung gilt auch für Bestandskunden, die auf einen höherwertigeren DSL-Anschluss umsteigen. Allerdings müssen mindestens 167 Neukunden beziehungsweise Umsteiger gefunden werden, um den Gemeinde-Zuschuss für den Netzausbau auf null zu "drücken". Übertragungsraten von 16 000 Kilobit sollen nach dem Ausbau möglich sein. EXTRA Der Forstwirtschaftsplan der Gemeinde Wincheringen sieht für das Jahr 2009 Einnahmen (unter anderem aus dem Holzverkauf) in Höhe von 46224 Euro vor. Nach Abzug der Ausgaben (44129 Euro) bleibt ein Reingewinn von 2095 Euro, der um rund ein Fünftel unter dem Vorjahres-Wert liegt. Grund für den Gewinnrückgang sei unter anderem die aktuelle Finanzmarktkrise, unter der auch das Exportgeschäft des Forstamts Saarburg zu leiden habe, wie Förster Peter Strupp erklärte. Deshalb soll auch im Gemeindewald von Wincheringen im Jahr 2009 weniger Holz geerntet werden.

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