Sturmtief Eberhard Dem Hofgut fliegt das Stalldach weg und im Hochwald fallen reihenweise Bäume

Konz/Saarburg/Serrig · Abgedeckte Dächer, Stromausfälle, umgestürzte Bäume: Sturmtief Eberhard hat im Kreis Trier-Saarburg so einiges angerichtet. Die technische Einsatzleitung des Kreises war mit 30 Leuten im Dienst. Sie rät, selbst Vorsorge für längere Stromausfälle zu treffen.

 Der Sturm hat das Dach des Kuhstalls vom Hofgut Serrig abgedeckt.

Der Sturm hat das Dach des Kuhstalls vom Hofgut Serrig abgedeckt.

Foto: TV/Bernhard Jakob

Sturmtief Eberhard hat im Kreis Trier-Saarburg jede Menge Arbeit verursacht. 300 Hilfskräfte waren laut technischer Einsatzleitung des Kreises bei rund 100 Einsätzen aktiv. In der Stadt Trier waren es 127 Feuerwehrleute und 41 Mal Einsätze. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Dafür waren im Kreis bis zu 15.000 Menschen bis zu vier Stunden lang ohne Strom. Zudem sind Bäume auf Straßen und Oberleitungen gestürzt. Dächer wurden abgedeckt, und Dachziegel flogen umher. In Saarburg wurde ein Pavillon-Zelt in ein Schaufenster geschleudert (der TV berichtete).

Mehr als 600 Notrufe In der Integrierten Leitstelle bei der Berufsfeuerwehr Trier, in der die Notrufe aus dem gesamten ehemaligen Regierungsbezirk Trier eingehen, trafen zwischen 12 bis 18 Uhr 641 Notrufe ein. Weitere 650 Anrufe führte die Leitstelle selbst und zwar mit Feuerwehreinsatzzentralen, Polizei, Bahn-Notfalldiensten, Stadtwerken und anderen. Die Leitstelle löste wegen sturmbedingter Notrufe 365 Einsätze im ganzen Zuständigkeitsgebiet aus.

 Nach den heftigen Orkanböen am Sonntag, geht es am Montag nun ans Aufräumen.

Nach den heftigen Orkanböen am Sonntag, geht es am Montag nun ans Aufräumen.

Foto: Florian Blaes

Kreis koordiniert Zur koordinierenden Unterstützung war im Kreis am Sonntag die technische Einsatzleitung des Kreises (TEL) von 12 bis 19 Uhr aktiv. 30 Führungskräfte hatten sich laut Thomas Müller, Sprecher der Kreisverwaltung, im Feuerwehrgerätehaus in Konz getroffen. Müller: „Die direkten Sturmschäden waren nicht das große Problem, sondern die Stromausfälle. Wir haben uns darauf vorbereitet, dass die länger andauern.“ Doch ab 16 Uhr sei nach und nach die Stromversorgung wieder hergestellt worden.

Grund für die Stromausfälle Betroffen von einem längeren Stromausfall waren die Orte Vierherrenborn, Kanzem, Konz, Wawern, Kastel-Staadt, Serrig, Taben-Rodt, Kordel, Aach, Newel, Zemmer und Welschbillig. Westnetz Pressesprecher David Kryszons erklärte auf TV-Anfrage: „Es gab zehn Störungsstellen aufgrund von Bäumen, die in Freileitungen gestürzt waren.“ Eigene Mitarbeiter und Partnerunternehmen hätten diese Störungen beseitigt. In einigen weiteren Orten sei der Strom nur kurzzeitig ausgefallen. Dort hätten in der Regel Nebenschaltungen aktiviert werden können.

 In Saarburg hat ein umherfliegendes Pavillon-Zelt ein Schaufenster zertrümmert.

In Saarburg hat ein umherfliegendes Pavillon-Zelt ein Schaufenster zertrümmert.

Foto: TV/Dirk Tenbrock

Hofgut Serrig Das Serriger Hofgut hat es am Sonntag doppelt getroffen. Zum einen hat Sturmtief Eberhard laut Hausmeister Bernhard Jakob das Dach des Kuhstalls zu drei Vierteln abgedeckt. Es flog auf die Maschinenhalle, richtete dort aber keinen Schaden an.  Zum anderen fiel ab 14.30 Uhr auch noch der Strom aus. „Das war viel schlimmer für die Tiere, denn wir hatten kein Wasser für sie. Zudem brauchen die Putenkücken 30 Grad Wärme. Dafür haben wir Heizgeräte bereitgestellt.“ Die 3000 Hühner hätten kein Licht gehabt. Alles in allem sei aber noch mal alles gut gegangen. Nun werde versucht, das Stalldach schnell wieder abzudecken.

Zugausfälle Am Sonntagnachmittag ist eine große Fichte auf die Bahnstrecke bei Wasserlisch gestürzt. Die Bahnstrecke Perl-Trier wurde deshalb in beide Richtungen gesperrt.  Ein Regionalzug kollidierte mit herunterhängenden Ästen des Baums. Es kam lediglich zu kleineren Schäden am Zug. Die Insassen des Zuges von Perl nach Trier mussten ihre Fahrt abbrechen und wurden versorgt. Die Bundespolizei, der Notfallmanager der Deutschen Bahn und die Feuerwehr Wasserliesch sicherten die Einsatzstelle.

Gesperrte Straßen Im Hochwald waren die umgestürzten Bäume das Hauptproblem. Am schwersten davon betroffen war die die L 142 zwischen Zerf und Weiskirchen. Dort waren zahlreiche Bäume quer über die gesamte Fahrbahn gefallen und es kam großes Gerät zum Einsatz. Im Abzweigbereich der B 407/Hunsrückhöhenstraße mussten mehr als 200 Festmeter Holz gefällt werden. Der Revierleiter entschied, dass aus Gründen der Verkehrssicherheit zusätzlich zu den entwurzelten Bäumen mehr als 50 gefällt werden sollten. Diese Arbeiten werden sich voraussichtlich bis Dienstag hinziehen. Ähnlich war die Situation auf der K 69 zwischen Waldweiler und Weiskirchen, die noch am Montag bis 14 Uhr gesperrt war. Forstarbeiter schnitten am Sonntag die Straße frei. Doch kaum waren sie fertig, stürzte eine weitere hohe Fichte um. Der Landesbetrieb Mobilität entschied deshalb, die Strecke vorerst gesperrt zu lassen. Am Montag kam dann die Entwarnung.

In 16 Orten der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg-Kell sind Bäume auf Straßen gestürzt. Komplett gesperrt werden musste deshalb laut Wehrleiter Bernhard Hein auch die Strecke Kell-Gusenburg.

 Die Technische Einsatzleitung des Kreises Trier-Saarburg am Sonntag, bei der Arbeit im Konzer Feuerwehrgerätehaus.

Die Technische Einsatzleitung des Kreises Trier-Saarburg am Sonntag, bei der Arbeit im Konzer Feuerwehrgerätehaus.

Foto: TV/Thomas Müller

In der VG Hermeskeil waren am Sonntag vier Trassen wegen umgestürzter Bäume gesperrt. Dabei handelte es sich laut Wehrleiter Daniel Bredel um  die L 166 zwischen Damflos und Züsch und die L165 zwischen Züsch und Hermeskeil. Über Nacht war die Strecke zwischen Grimburg und Kell am See zu. Unpassierbar war zeitweise auch die L151 zwischen Hermeskeil und Nonnweiler. Die freiwilligen Feuerwehren waren laut Bredel zudem in Grimburg, Geisfeld und Gusenburg zu kleineren Einsätzen ausgerückt.

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