Den Schluss-Strich muss jeder selbst ziehen

Mit ihrer Entscheidung, das Ermittlungsverfahren einzustellen, hat die Staatsanwaltschaft Trier einen Schluss-Strich unter die unrühmliche Wahl-Geschichte aus Wawern gezogen.

Mit ihrer Entscheidung, das Ermittlungsverfahren einzustellen, hat die Staatsanwaltschaft Trier einen Schluss-Strich unter die unrühmliche Wahl-Geschichte aus Wawern gezogen. Wer zu welchem Zeitpunkt und auf welche Weise die Wahl zum Ortsbürgermeister manipulieren wollte, scheint trotz umfangreicher Beweisaufnahmen nicht mehr rekonstruierbar zu sein. So bleibt den Juristen nichts anderes übrig, als den Fall zu den Akten zu legen. Dass hingegen eine oder auch mehrere Personen versucht haben, den Wahl-Vorgang zu manipulieren, scheint außer Frage zu stehen. Insofern ist zwar offiziell ein Schluss-Strich gezogen – das Ergebnis kann jedoch niemanden wirklich befriedigen. Zu viele Fragen bleiben offen, und ein äußerst schaler Beigeschmack wird für einige im Zusammenhang mit dieser Wahl ganz sicher haften bleiben. In einer 600-Seelen-Gemeinde wie Wawern trifft eine solche Begebenheit mitten ins Mark, wird der Dorffrieden gehörig auf die Probe gestellt. Über die Frage, ob die Kommunalaufsicht mit ihrer Entscheidung richtig lag, die Wahl als gültig anzuerkennen, lässt sich trefflich streiten. Möglicherweise hätte eine Neuwahl die tatsächliche Chance für einen richtigen Schnitt geboten. So sind die Wawerner gefordert, jeder für sich den Strich zu ziehen und im Sinne der Dorfgemeinschaft nach vorne zu blicken.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort