Der flotte Weg zum Bildungszentrum

Saarburg · Seit März ist das Bildungszentrum für Menschen, die den Bundesfreiwilligendienst absolvieren, in Betrieb. Zur Eröffnungsfeier gab es viel Lob. Es wurde aber auch an die schwierige Herausforderung erinnert, das Zentrum von Trier nach Saarburg zu verlegen.

 Hatten Grund, das neue Bildungszentrum zu feiern: Architekt Christian Weber, Helga Roesgen, Präsidentin des Bundesamts für Familie, Bürgermeister Jürgen Dixius, Martin Bauschert und Helmut Reis. TV-Fotos (2): Marion Maier

Hatten Grund, das neue Bildungszentrum zu feiern: Architekt Christian Weber, Helga Roesgen, Präsidentin des Bundesamts für Familie, Bürgermeister Jürgen Dixius, Martin Bauschert und Helmut Reis. TV-Fotos (2): Marion Maier

Foto: (h_sab )

Saarburg. "Von außen sieht es zwar aus wie eine Kaserne, aber von innen ist es sehr, sehr schön." Das sagt Tim Hoven aus Aachen über das neue Saarburger Ausbildungszentrum für Bufdis, also Menschen, die ein Jahr lang einen Bundesfreiwilligendienst leisten. Der Dienst ist Nachfolger des Zivildiensts. Und Hoven ist Bufdi beim DRK, wo er Hilfsbedürftige per Fahrdienst unterstützt. Er und die anderen Bufdis, die in Saarburg derzeit ein politisches Seminar absolvieren, haben gestern die offizielle Eröffnung des Zentrums mitgefeiert.
Lob der Gastfreundschaft

 Das Bildungszentrum auf dem Gelände der Kaserne de Lattre.

Das Bildungszentrum auf dem Gelände der Kaserne de Lattre.

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Zu dem Fest war die Präsidentin des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (Bafza) Helga Roesgen aus Köln angereist. Roesgen erinnerte daran, dass den Mitarbeitern der Abschied von der Villa Reverchon in Trier nicht leichtgefallen sei. Doch die Gastfreundschaft in Saarburg entschädige für jeden Blick auf die Mosel, sagte Roesgen. Sie nannte das frisch renovierte Zentrum, in dem sich Bufdis aus Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland weiterbilden, sehr gelungen.
Während die Seminare für die Bufdis vom Bafza organisiert werden, kümmert sich die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Rheinland um das Drumherum, sprich um Verpflegung und Unterbringung der jungen Leute auf den 70 Übernachtungsplätzen. 9000 Übernachtungen pro Jahr sind geplant. Den Weg nach Saarburg zeichnete Awo-Geschäftsführer Andreas Zels drastischer als Roesgen. Die Kündigung in der Villa Reverchon - das Immobilienunternehmen Triwo will den Bau selber nutzen - sei ein Schock gewesen. Dies habe zusammen mit der anschließenden Mittelkürzung von Seiten des Bafza um 17 Prozent nach 35 Jahren guter Zusammenarbeit Unruhe unter den Mitarbeitern ausgelöst. Auch wegen des schwierigen Immobilienmarkts in Trier sei es ein langer Weg zur neuen Betriebsstätte gewesen, man habe sich manchmal allein gelassen gefühlt. Doch in Saarburg habe man sich in erstaunlicher Geschwindigkeit mit der Stadt auf die Rahmenbedingungen geeinigt. Das Gebäude, in dem helle, freundliche Farben die Gäste begrüßen, sei in jeder Beziehung eine Verbesserung. Alle zwölf Awo-Mitarbeiter seien von Trier mit an die Saar gekommen. Zusammen mit den pädagogischen Kräften arbeiten 20 Menschen in dem ehemaligen Wohnheim für Unteroffiziere.
Der Saarburger Bürgermeister Jürgen Dixius beschrieb, wie die Kaserne mit 6000 Quadratmetern Nutzfläche im Eiltempo in einem Jahr zum Bildungszentrum umgewandelt wurde. Der Stadtrat habe ohne große Überlegungsfristen flexibel agiert. Die Gebäudegesellschaft wurde gegründet. Nachdem die Baugenehmigung vorgelegen habe, seien für den Umbau noch sieben Monate Zeit geblieben. Diese wurden mit Hilfe der Samstage auf acht erhöht. Dixius dankte dem Rat, den Handwerkern und dem Architekten. Das Bildungszentrum sei für die Stadt wichtig. Dixius: "Es ist ein Startsignal für andere Investoren."Martin Bauschert, Geschäftsführer der Gebäudegesellschaft, machte deutlich, wie an dem Zentrum gearbeitet wurde: "Problem gesehen, Problem gelöst." Der Kreisbeigeordnete Helmut Reis begrüßte das Zentrum für den Kreis. Er sagte, die Bufdis würden eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielen.

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