Der Glücksfall

MEHRING. (dis) Der Dreh- und Angelpunkt für Tourismus, Kultur und Brauchtum in Mehring hat einen Namen: Karl-Heinz Josten führt seit 1973 die Geschäfte des rührigen Touristikvereins.

Josten ist für die Weinbaugemeindeein Glücksfall. Viele umliegenden Ortschaften beneiden Mehring um den 64-Jährigen und seine bisher geleistete Arbeit. Der Tourismus sollte gefördert, Brauchtum und Kultur sollten erhalten und der Ort verschönert werden. Das war der Wunsch, als der Touristikverein gegründet wurde. Josten hat sich ausgiebig um dessen Erfüllung gekümmert. "Die Arbeit des Vereins ist seit seiner Gründung so umfangreich geworden, dass wir uns sogar mit Katharina Simon seit vielen Jahren eine hauptamtliche Halbtagskraft leisten", sagt er. Josten: "Sie ist die Perle des Hauses." Ortsbürgermeister Helmut Reis, der seit 1974 Vorsitzender des Vereins ist: "Der Touristikverein finanziert sich nicht nur selbst, sondern er erwirtschaftet nebenbei eine recht ansehnliche Summe. So können wir jährlich der Ortsgemeinde für bestimmte Maßnahmen ansehnliche Beträge zur Verfügung stellen." Josten, der "Noch-Single", führte den Verein lange Jahre von zu Hause aus und hatte dort auch die notwendigen Utensilien, um die Gäste zu informieren. Als vor zehn Jahren das alte Schulhaus zum Wein- und Heimatmuseum umgebaut wurde, fanden Josten und Katharina Simon für ihre umfangreiche Arbeit auch in diesem Haus Platz. Josten ist inzwischen zum "Mädchen für alles" rund um Gäste und Kulturprogramm geworden. Er ist nicht nur der Initiator und Organisator von Veranstaltungen, sondern führt auch Schulklassen und Besuchergruppen durch Mehring, das Museum und die Natur. "Die Gäste sind immer wieder von unserem kostenlosen Service überrascht, den sie gerne annehmen", sagt er. Wie viele Stunden er wöchentlich in sein ehrenamtliches Engagement steckt, weiß er nicht. Seit er vor zwei Jahren krankheitsbedingt seinen Beruf aufgeben musste, verbringt er noch mehr Zeit im Wein- und Heimatmuseum zum Wohl der Gemeinde. Josten: "Es ist inzwischen keine Seltenheit mehr, dass ich auch an den Wochenenden hier arbeite." Wo er die Zeit hernimmt, weiß er nicht. Denn er ist nebenbei noch der Vorsitzende der Seniorenbetreuung in der Verbandsgemeinde Schweich sowie seit vielen Jahren Mitglied im Gemeinderat und seit zwei Perioden Erster Beigeordneter. Seit 15 Jahren ist er zusätzlich Vorsitzender der Partnerschaft mit Linster/Belgien und der stellvertretende Vorsitzende des Kreisheimatvereins Trier-Saarburg. Der mit der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnete Mann hat sich eine Lebensweisheit zu eigen gemacht: "Die Welt lebt von den Menschen, die mehr tun, als sie tun müssen." In die Vorbereitung des am Wochenende stattfindenden großen Weinfestes ist er nur sporadisch eingebunden. "Man hilft eben, wo man kann", bekennt er.

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