Der wilde Westen fängt in Tawern an

TAWERN. Ihnen geht so schnell nicht die Puste aus - den Männern und Frauen der Western-Tanzgruppe Tawern, die ihr 30-jähriges Bestehen feierten. Und so stand das 13. Western- und Showfestival in der Turnhalle unter einem ganz besonderen Stern.

 Wer hätte das damals gedacht? Seit 30 Jahren gibt es nun schon die Westerntanzgruppe Tawern. Dabei geht es den Tänzern weniger um historische Tänze, als vielmehr um den Spaß am ungezwungenen Tanzen nach Western-Manier.Foto: Ludwig Hoff

Wer hätte das damals gedacht? Seit 30 Jahren gibt es nun schon die Westerntanzgruppe Tawern. Dabei geht es den Tänzern weniger um historische Tänze, als vielmehr um den Spaß am ungezwungenen Tanzen nach Western-Manier.Foto: Ludwig Hoff

Dass sich die Western- und Showtanzgruppe Tawern (WTT) einmal so entwickeln würde, damit hatte in Tawern niemand gerechnet. Selbst die ehemalige Vorsitzende des Vereins, Annemie Bidinger, gestand bei der Jubiläumsveranstaltung: "Keiner von uns hat damals mit diesem Erfolg gerechnet”, als es von Erwachsenen-Seite hieß: "Wir gehen mal gucken, was die Kinder da machen.” Gemeint war der Schulhof, wo die Westerntänzer zum ersten Mal auftraten. Später wurde alle zwei Jahre im Zelt gefeiert. Das Festival nahm immer größere Formen an. Mittlerweile findet die Westerntanz-Show zum zweiten Mal in der Turnhalle statt: Der wilde, wilde Westen fängt - zumindest hierzuland' - nicht anderswo, sondern in Tawern an.Stargäste: Prominente aus der Szene

Denn: Weit und breit gibt es keinen vergleichbaren Verein, der sich dem Westerntanz so intensiv und so viele Jahre verschrieben hat. Markenzeichen bei der Riesengaudi sind nicht zuletzt die Stargäste, darunter vor Jahren die Band Truck Stop oder andere prominente Vertreter der Country- und-Western-Szene. Diesmal hatten die Tawerner mit Pit Schneider einen Comedy-Star verpflichtet, der mit seinen Späßen bestens beim Publikum ankam. Erste Sahne waren Pit Schneiders Verwandlungen, bei denen er manchen Prominenten dieser und vergangener Tage mimte. Hans Moser etwa - mit dem die Jüngeren allerdings nicht so viel anfangen konnten, weil sie ihn nicht kannten - klang so authentisch, dass man glaubte, den leibhaftigen Moser auf der Bühne zu haben. Gleiches gilt für Heinz Rühmann, als Schneider Sprüche aus der Feuerzangenbowle zum Besten gab. Gespannt war das Publikum, als Schneider eine berühmte Frau ankündigte: "Nicht Brigitte Mira, sondern die Rocklady Tina Turner." Positiv waren Schneider beim "Reinfahren in Tawern die netten Schilder aufgefallen, mit denen die Leute ihre Vorgärten schmücken." (Gemeint waren die Schilder mit der Forderung nach einer Ortsumgehung). Für Stimmung im Verlaufe des Abends sorgten die Akteure der WTT. Viel Applaus sahnten die Ehemaligen mit zwei flotten Tanznummern ab. Wer da meinte, den Tänzerinnen und Tänzern würde die Puste ausgehen, sah sich eines Besseren belehrt. Selbst die Hebenummern mit den Tanzpartnerinnen waren grandios. Die Moderatoren Elke Steinmetz und Achim Komes verkündeten, dass die Gruppe wieder öfter auftreten wolle. Annemie Bidinger erinnerte an den großen Idealismus, mit dem die WTT die 30 Jahre ihres Bestehens gemeistert habe.Fantasie, Witz, Gaudi und eiserne Disziplin bei den Auftritten hätten den Weg der Akteure begleitet. "Tawern kann sich glücklich schätzen, die Western- und Showtanzgruppe zu haben”, verabschiedete sich die einstige Vorsitzende von der Bühne. Die Maxime fürs aktive Mitmachen bei der WTT lautet: Es wird weniger Wert gelegt auf eine möglichst authentische Wiedergabe historischer amerikanischer Tänze, als vielmehr auf Spaß und Freude am ungezwungenen Westerntanz: "Wir haben unseren eigenen, freien Tanzstil”, sagt Vorsitzende Verena Ludwig.Derzeit herrscht bei der WTT aktuter Mangel an tanzfreudigen, jungen Männern. Daher gilt der Aufruf: "Interessierte Männer ab 18 meldet euch.” Homepage: www.westerntanz.de.

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