Deutsch-französische Klangdynamik

Erstmals in ihrer 30-jährigen Partnerschaft bilden der Musikverein Saarburg und die Harmonie Municipale de Sarrebourg (Frankreich) bei ihrem Konzert am Sonntag, 24. Oktober, um 15 Uhr im "Salle des fêtes" ein gemeinsames Orchester. Die beiden Dirigenten wechseln sich ab.

 Dirigent Edwin Fell bereitet den Musikverein auf das Konzert mit dem Partnerorchester aus Sarrebourg vor. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Dirigent Edwin Fell bereitet den Musikverein auf das Konzert mit dem Partnerorchester aus Sarrebourg vor. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Saarburg/Sarrebourg. (doth) Dirigieren ist anstrengend. Kaum dass die letzte Probe vor dem gemeinsamen Konzert mit der Harmonie Municipale de Sarrebourg begonnen hat, zieht der Dirigent des Musikvereins Saarburg, Edwin Fell, seine Jacke aus. Die 30 Musiker vor ihm bekommen den letzten Schliff vor dem Probenwochenende in der Partnerstadt Sarrebourg, dessen Höhepunkt ein gemeinsames Konzert am Sonntag, 24. Oktober, um 15 Uhr im "Salle des fêtes" sein wird.

Die Besonderheit: Nach 30-jähriger Partnerschaft treten die beiden Vereine erstmals als ein Orchester auf. Die beiden Dirigenten, Edwin Fell und Christian Greiner, wechseln sich in der Leitung dieses mehr als 60-köpfigen Klangkörpers ab.

Zehn Werke symphonischer Blasmusik stehen auf dem Programm. Im Mai trafen sich die beiden Orchesterleiter in Saarburg, um das Programm abzusprechen. "Die Franzosen und wir suchten jeweils fünf Stücke aus", erklärt Fell und auch, warum dem Konzert ein Probenwochenende vorausgehen muss: "Beide Orchester probten die Stücke getrennt ein. Vor dem Konzert müssen wir das alles erst einmal zusammen spielen." Es fehlt also nur noch die "Synchronisation". Die Zuhörer dürfen sich im französischen Konzertsaal mit gut 300 Sitzplätzen auf symphonische Blasmusik der Spitzenklasse freuen.

Mit von der Partie ist der Leiter der Kreismusikschule Trier- Saarburg, Hans-Dieter Höllen. Der Pianist kommt als Solist beim "Warschauer Concerto" von Richard Addinsell zum Einsatz. Die deutsche Seite entschied sich unter anderem für die symphonische Rhapsodie "Scandinavia" von Alfred Bösendorfer, "Bist du bei mir" von Johann Sebastian Bach und den Konzertmarsch "Arsenal" von Jan van der Roost.

Die französischen Musiker bringen unter anderem Charles Aznavour-Titel und die Ouvertüre zur Verdi-Oper "Nabucco" ein. Die beiden Dirigenten, Edwin Fell und Christian Greiner, dirigieren jeweils "ihre" Stücke.

"Unsere gemeinsame Sprache ist die Musik, egal ob piano oder forte", macht der studierte Kirchenmusiker Fell klar.

Zum fünften Mal ist bereits Saxofonist Matthias Hahn bei einem der grenzüberschreitenden Konzerte dabei. "Musik schafft Freundschaften auch ohne perfekte Sprachkenntnisse", weiß der 51-jährige Maschinenbauingenieur. Immer den richtigen Ton finden will auch die 27-jährige Trompeterin Anja Haubert, denn sie ist Französischlehrerin: "Ich werde dolmetschen, wenn Hände und Füße nicht mehr ausreichen."

Die Stadt Saarburg beteiligt sich mit einem Zuschuss von 500 Euro an den Kosten des grenzüberschreitenden Musikprojektes. Der Musikverein bietet einen Bustransfer zum Konzert an. Anmelden können sich Musikfreunde telefonisch unter 0170/ 3335510 oder im Internet unter musikverein.saarburg@gmx.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort