Die Zukunft auf Zetteln
RIOL. (kat) Der Ort Riol ist im Umbruch: ein Freizeitsee wird gebaut, ein Neubaugebiet ist erschlossen, der demografische Wandel fordert Neues. Das Projekt "Dorfmoderation" hilft, die Zukunft der Moselgemeinde mit den Bürgern zu planen.
"Riol, die sportorientierte Gemeinde zu Wasser, zu Lande und zu Luft", lautet die Leitlinie der 1200 Einwohner zählenden Gemeinde an der Mosel. "Wir wissen, wo es hin geht, doch für das "Wie" brauchen wir die Experten", sagt Ortsbürgermeister Arnold Schmitt (CDU). Mit einer so genanten Dorfmoderation helfen nun die Städte- und Umweltplaner Friedrich Hachenberg und Oliver Prells von "Stadt-Land-plus" aus Boppard, die Zukunft Riols zu gestalten. Das Projekt wird vom Land mit 5000 Euro gefördert, 4000 Euro zahlt die Gemeinde.Auftakt mit 25 Bürgern
Zur Auftaktveranstaltung waren 25 Rioler ins Bürgerhaus gekommen. Die Experten stellten die Dorfmoderation vor: "Das Konzept schließt alle Bevölkerungsgruppen, vom Kind bis zum Senior, ein", erläuterte Hachenberg. Das heiße: Die Meinung und Teilnahme von Bürgern aller Altersgruppen ist gefragt. "Die Anregungen werden aufgegriffen, und sie finden sich in dem Gesamtprojekt wieder", sagte der Experte. Ein erster Baustein der Moderation ist die Bestandsanalyse. "Notieren Sie bitte die Schwächen und Stärken von Riol", forderte Oliver Prells die Bürger auf. "Reges Vereinsleben, schöne Landschaft und Wohngegend, gutes Miteinander" waren einige der Punkte, die unter der Rubrik "Stärken" zu lesen waren. Schwächen sahen einige Bürger in dem mageren Gastronomieangebot, der Zustand des Spielplatzes wurde kritisiert und die Ortsrandgestaltung bemängelt. Ortsbürgermeister Schmitt bestätigte: "Die Schwächen treffen den Kern. Gastronomisch und touristisch sind wir schlecht aufgestellt, auch in allen anderen genannten Punkten sehe ich Verbesserungsbedarf. Wir haben noch einiges zu tun." Das Ziel der Dorfmoderation ist, Bewährtes zu erhalten oder auszubauen und an den Schwächen wesentlich zu arbeiten. Die Stärken-Schwächen-Analyse der Auftaktveranstaltung führte zur Bildung von vier Arbeitskreisen: Gruppe I beschäftigt sich mit Gastronomie, Tourismus, Weinbau, und Kulturlandschaft, Gruppe II mit dem sozialem Miteinander, Vereinen und der Dorfgemeinschaft. Für Kinder (7 bis 13 Jahre) und Jugendliche (ab 14 Jahre) wird es jeweils eigene Arbeitsgruppen geben, die auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Altersgruppen zugeschnitten sind und sich mit den relevanten Themen aus Sicht der jungen Rioler beschäftigen. "Natürlich wird es Überschneidungen der Themen geben, und Kommunikation untereinander ist wichtig", sagte Oliver Prells. In den Arbeitsgruppen sollen die Defizite und Potenziale analysiert sowie Lösungsansätze und Konzepte für ein zukunftsfähiges Riol erarbeitet werden. "Diese sollen Eingang in die Fortschreibung des Dorferneuerungs-Konzepts finden, das parallel von unserem Büro erarbeitet wird", erklärte Oliver Prells. "Wir hoffen, dass viele mitmachen werden", sagte Schmitt. Besonders freute den Ortsbürgermeister, dass einige Jugendliche den Weg zur Auftaktveranstaltung gefunden hatten. Für ein erstes Treffen der Kinder und Jugendlichen wird demnächst ein Termin in den ersten beiden Juli-Wochen festgelegt. Die ersten Treffen der Erwachsenen-Arbeitskreise sollen Mitte Juli stattfinden. "Konkrete Einladungen erfolgen jeweils durch Bekanntgabe im Amtsblatt sowie durch örtliche Aushänge", sagte Friedrich Hachenberg. Arnold Schmitt betonte: "Alle Bürger sind herzlich eingeladen, zu den Treffen zu kommen."