Diebe schänden Grab in Kirf-Beuren

Kirf-Beuren/Trassem · Innerhalb weniger Tage ist in der Verbandsgemeinde Saarburg zum zweiten Mal ein Grab geschändet worden. Diesmal traf es den Friedhof in Kirf-Beuren. Ob Serientäter am Werk waren, weiß die Polizei noch nicht. Immer wieder werden in der Region Gräber geplündert.

Kirf-Beuren/Trassem. Für Familie Kiefer aus Kirf-Beuren war es ein Schock. In der Nacht auf Donnerstag haben Diebe eine Bronzestatue vom Friedhof dort gestohlen. "Es war das Grab meiner Mutter", sagt Irmtraud Kiefer. Ihr Vater, 88 Jahre alt, gehe täglich zum Friedhof, um das Grab seiner Frau zu besuchen. "Er hat mich angerufen und war fix und alle", sagt Kiefer. Es sei nicht der materielle Wert, der so schmerze. "Das ist ein ganz großer persönlicher Verlust."
Der Täter hat sich von hinten an die Statue gemacht. Spuren auf dem Grab selbst gab es nicht. "Wir sind froh, dass wenigstens der Grabstein unbeschädigt geblieben ist", sagt Kiefer. Die Statue ist etwa 60 Zentimeter groß. Sie stellt die Muttergottes mit zum Gebet zusammengelegten Händen dar. Den materiellen Schaden gibt die Polizei mit etwa 1800 Euro an.
Polizei sucht nach Spur


"Wir haben bisher keine Hinweise auf Verdächtige", sagt Markus Kohl, Leiter der Polizei in Saarburg. Da es in der Region immer wieder solche Taten gibt, hat die Polizei sogar erwogen, Friedhöfe mit Kameras zu überwachen. "Da wären wir aber chancenlos. Es gibt viel zu viele Friedhöfe, die können wir nicht alle überwachen", sagt Kohl. Außerdem sei bei Dunkelheit kaum jemand zu identifizieren. Hinweise auf Serientäter gebe es bisher nicht. "Der materielle Schaden ist in der Regel relativ gering. Aber die Menschen werden in einem sehr persönlichen Bereich getroffen", nennt Kohl einen Grund, warum solche Fälle große Bestürzung hervorrufen. Ihm bleibt nur der Appell: "Wenn in den Dörfern jemand Fremde auf Friedhöfen beobachtet, soll er sich bei der Polizei melden."
Die Familie Kiefer steht nicht allein da. Erst vor einigen Tagen wurde in Trassem eine bronzene Muttergottes gestohlen. Auch in Konz-Roscheid schlugen 2011 Räuber zu und stahlen eine Jesusfigur. In Trier hat die Polizei während der vergangenen zwei Jahre mehr als 40 solcher Diebstähle registriert. Und auch im benachbarten Saarland gab es immer wieder Fälle (der TV berichtete).
Seit August 2012 seien im Zuständigkeitsbereich der Polizei Merzig (Kreis Merzig-Wadern) acht Diebstähle auf Friedhöfen registriert worden, wie die Beamten dort mitteilen. So waren etwa Friedhöfe in Mettlach, Merzig und Beckingen betroffen. Zuletzt meldeten Betroffene vor sechs Tagen zwei Diebstähle. Immer waren es Figuren, welche die Täter mitgehen ließen. Es gebe aber keine konkreten Hinweise, was mit der Beute geschehe. Es könne um den Materialwert gehen. Im Ausland, etwa Frankreich, seien solche Figuren aber auch auf Flohmärkten sehr beliebt.
Der Beuriger Ortsvorsteher Norbert Zehren ist ratlos: "Das ist respektlos. Aber wie soll man das nur verhindern?" Auch Wegekreuze seien in Kirf bereits verschwunden.
In Trier waren zuletzt Zivilstreifen der Polizei als Patrouillen unterwegs. Zum einen soll das mögliche Täter abschrecken. Zum anderen sollen sich die Friedhofsbesucher, welche die Gräber ihrer Angehörigen pflegen, sicherer fühlen. Für die vielen Ruhestätten in den Dörfern dürfte das aber keine Lösung sein.
Zeugen werden gebeten, sich unter Telefon 06581/91550 an die Polizei in Saarburg zu wenden.

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