Direkte Zufahrt zum OP-Tisch

SAARBURG. Am Kreiskrankenhaus St. Franziskus in Saarburg machen sich seit kurzem mehrere Baumaschinen breit. Im ersten Abschnitt wird neben dem Krankenhaus eine neue Zufahrt gebaut, über die in absehbarer Zeit eine neue Notaufnahme hinter dem Haus erreichbar sein wird.

Krankenhäuser unterliegen mindestens so stark wie andere Unternehmen dem Diktat der Zeit. Einrichtungen und Geräte müssen stets auf dem neuesten Stand der Technik sein, die Räumlichkeiten dementsprechend angepasst werden. "In Saarburg stehen jetzt ein paar Änderungen an, um adäquat auf das aktuelle Gesundheitssystem reagieren zu können", erläutert Geschäftsführer Holger Brandt. Reaktion auf straffe Kostenrechnung

So liefen die Planungen für die umfangreichen Umbau-Arbeiten bereits seit dem Jahr 2000. "Anfang dieses Jahres haben wir schließlich grünes Licht vom Land Rheinland-Pfalz bekommen", sagt Brandt. Vor wenigen Wochen sind die ersten Baumaschinen angerollt. Zwei große Bauabschnitte sieht die Planung vor. Im ersten bekommt das Haus eine neue zweigeschossige Notaufnahme - und zwar entgegen der derzeitigen Situation hinter dem Haus. Brandt: "Künftig kommen unsere Patienten direkt am Funktionsgeschoss an, wo sich alles für die Erstversorgung befindet: EKG, Röntgen, OP, Intensivstation und so weiter." Damit die Krankenwagen schnellstmöglich an den Trakt herankommen, wird derzeit von der Graf-Siegfried-Straße aus eine Zufahrt gebaut, die hinter dem Haus in einem Wendehammer enden wird. "Im Februar kommenden Jahres wird die Straße wohl fertig sein, dann kann der Neubau der Notaufnahme beginnen", schätzt Brandt. "Auch wegen der günstigen Witterung liegen wir bis jetzt gut in der Zeit." Bis September 2006 soll dieser Abschnitt abgeschlossen sein. Darüber hinaus bekommt das Krankenhaus im Zuge des ersten Abschnittes einen neuen Eingangsbereich. "Der jetzige versprüht den Charme der 70er-Jahre. Besucher stehen erst einmal in einem dunklen Loch, wenn sie eintreten", stellt Brandt fest. Eine große Glasfront sowie ein modernisierter Innenbereich inklusive neu gestalteter Cafeteria im Erdgeschoss sollen bis Mitte 2007 für einen anderen Eindruck sorgen. Brandt: "Schließlich ist der Eingang die Visitenkarte des Hauses." Im zweiten Abschnitt werden der OP- und der Intensiv-Bereich vergrößert. "Wir brauchen vor allem einen größeren Aufwachraum und werden den gesamten Bereich auf die Räume der Physikalischen Therapie ausdehnen. Die Physikalische Therapie wird deshalb in die chirurgische Notaufnahme umziehen." Vier Operationssäle werde es auch in Zukunft geben. Mit dem Umbau dieses "aufwändigsten Bereichs" reagiere das Haus auf die Entwicklungen im Gesundheitssystem. "Die Zahl der ambulanten Aufenthalte hat sich in den zurückliegenden Jahren verdreifacht. Diese Tendenz wird sich kontinuierlich steigern", sagt der Geschäftsführer. Nach vielen Operationen würden die Patienten praktisch aus dem Aufwachraum heraus wieder nach Hause geschickt. Allein bis August dieses Jahres habe das Saarburger Krankenhaus 600 Patienten ambulant, 1800 stationär versorgt. 4,5 Millionen Euro fallen nach Auskunft des Pflegedirektors Harald Lehnertz als Kosten für den ersten Bauabschnitt an. Holger Brandt: "Mit rund einer Million Euro beteiligt sich unser Haus am Umbau des Eingangs." Für den zweiten Abschnitt seien 6,5 Millionen Euro veranschlagt. "Insgesamt beteiligt sich das Land Rheinland-Pfalz mit 90 Prozent an den Kosten." 2009 soll der Umbau nach derzeitiger Planung abgeschlossen sein. Auf die Frage, ob der Krankenhausbetrieb vor allem während des zweiten Bauabschnittes ungestört weiterlaufen könne, antwortet Brandt: "Wir sind derzeit noch damit beschäftigt, nach Übergangslösungen zu suchen, wenn es an den Um- und Ausbau der Operationssäle geht."

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