Ein Domizil für die Waldkinder

WILTINGEN. (LH) Ein ebenso seltenes wie attraktives Geschenk erhielt die Kindertagesstätte St. Martin in Wiltingen: Dank vieler Sponsoren können die "Waldkinder" neuerdings eine Schutzhütte nutzen.

 Pastor Andreas Neumann (im Hintergrund) segnet im Kreis der "Waldkinder" des Kindergartens die neue Schutzhütte.Foto: Ludwig Hoff

Pastor Andreas Neumann (im Hintergrund) segnet im Kreis der "Waldkinder" des Kindergartens die neue Schutzhütte.Foto: Ludwig Hoff

"Ich bin da und du bist da, und wir sind alle da", sangen die Kindergartenkinder - und beschrieben damit, wie es auch war: Kinder, Eltern, Omas, Opas, offizielle Gäste und viele weitere Interessierte waren gekommen, um am Waldrand Segnung und Einweihung eines ganz besonderen Geschenks mitzuerleben: Den derzeit 23 Kindern der "Waldgruppe" der Kindertagesstätte St. Martin (mit Kindern aus Wiltingen, Kanzem und Wawern) wurde eine funkelnagelneue Waldhütte zur Verfügung gestellt. Damit hat der viel zu kleine Bauwagen ausgedient, in dem die Mädchen und Buben bei ganz miesem Wetter Unterschlupf fanden. In der geräumigen, hellen Hütte können sich die Kleinen nun richtig ausbreiten. Bereits seit 2001 gibt es laut Kindergarten-Leiterin Hilde Reinert die "Waldgruppe". Das heißt: An drei Tagen in der Woche findet Kindergarten in Wald und Natur statt. Die Erzieherinnen Patricia Kohl und Martha Stelzl leiten die Außengruppen. Ziel des Projekts ist es, so Hilde Reinert bei der Begrüßung der vielen Gäste, den Kindern den Lebensraum Wald näher zu bringen und ihren Sinn für die Natur und Umwelt schon von klein auf zu schärfen. Da habe es nahe gelegen, ein Angebot "ohne Tür und Wände", nämlich unmittelbar im Wald, zu machen. Den Kleinen gefällt's, die Mädchen sind nicht weniger begeistert als die Jungs: "Ein Reh haben wir mal gesehen, aber das war ganz schnell gerast", erzählt Jessica Willkomm. Steine bringe sie mit aus dem Wald und manchmal Tannenzapfen, "die habe ich schon mal gesammelt", sagt die Fünfjährige keck. Mara Biewen gefallen die "schöne Aussicht" und die vielen Tiere: Regenwürmer, Schnecken, Mistkäfer und natürlich Rehe hat das Waldgruppe-Kind bestaunen dürfen. Hilde Reinert dankte allen, die ihr Scherflein zu der Waldhütte beigetragen hatten. Es halfen Ortsbürgermeister Lothar Rommelfanger mit dem Gemeinderat, das Sägewerk Willkomm und die Firma Holzverarbeitung Hermann Kuborn (beide Wawern), der Kreiswaldbauverein Trier-Saarburg und viele weitere Sponsoren. Unmittelbar neben der Hütte wurde ein Barfußpfad angelegt, den die Kleinen für sich vereinnahmt haben: Die Sandfläche haben Leonie, Emma, Jaris, Daniel, Mara, Alina, Nicolas, Johannes, Jonathan und Matthias kurzerhand zum Sandkasten unfunktioniert, Sandburgen gebaut und Löcher gegraben. Nach der Segnung durch Pastor Andreas Neumann starteten die Kleinen zu einer Tour durch den Wald, auf der sie die "kleine Hexe" (Hanne Ring) - "die wohnt da" - und einen echten Römer (Detlef Stammberg) trafen.

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