Ein Schandfleck, der keiner mehr sein soll

Freudenburg · Kaufen oder nicht? Abreißen oder anders nutzen? Seit Monaten diskutieren die Ortsgemeinderäte in Freudenburg darüber, was mit dem Haus an der Burgmauer im Torweg geschehen soll. In der jüngsten Sitzung fiel immer noch keine Entscheidung.

Freudenburg. Eines steht für den Ortsgemeinderat in Freudenburg fest: Der Ortskern muss ansehnlicher werden. Nur der Weg dorthin ist umstritten. Mit der Feststellung ist Freudenburg nicht allein - Ortskernsanierung ist eines der Langzeitthemen in der Verbandsgemeinde Saarburg.
Die Gemeinde könnte das bäuerliche Anwesen im Torweg 3 von einer Erbengemeinschaft erwerben und abreißen. Danach müsste die Burgmauer saniert werden, an die das Haus hinan reicht.
Ortsbürgermeister Bernd Gödert versuchte den Ratsmitgliedern in der jüngsten Sitzung den Ankauf mit Eigenleistung schmackhaft zu machen, womit Geld gespart werden könnte. Um welchen Betrag es sich handelt, wurde in öffentlicher Sitzung nicht gesagt.
Bernhard Hein von der Wählergruppe (WG) Bauschert hält nichts von Eigenleistung bei gefährlichen Arbeiten und fragte: "Was passiert danach mit dem Platz?" An der Hauptstraße kämen ja noch weitere Gebäude für einen Abriss in Frage: "Wo hören wir da auf?"
Hoffen auf Investor


"Für die Infrastruktur muss Freudenburg etwas tun, wenn es im Tourismus mithalten will", hielt der Ortschef dagegen. Gödert räumte ein, bislang keine komplette Kostenermittlung vorlegen zu können. Eine Eigenleistung sei aber sehr wohl möglich, wenn es um Aufräumarbeiten geht.
"Wir sind doch nicht unter Zugzwang. Vielleicht findet sich ja ein Investor", warf Michael Ternes von der Unabhängigen Wählergruppe Freudenburg (UWF) ein. Auf keinen Fall dürfe das Thema den Stammtischen überlassen werden, so Gödert, denn das Haus leide, und ein Schandfleck müsse vermieden werden.
Hoffnung setzt der Rat in das Sanierungskonzept, das von der Verbandsgemeinde Saarburg für den Ortskern entwickelt wird. "Ein Investor beißt vielleicht eher an, wenn wir mit Fördergeldern locken können", vermutete Gödert. Bei fehlenden Parkplätzen im Ortskern mache aber auch der Abriss Sinn.
Bernhard Hein schlug vor, dass zunächst die gesamten Kosten auf den Tisch kommen, einschließlich einer Sanierung der Burgmauer, die nach dem Hausabriss frei stehen würde. Außerdem müsse das Sanierungskonzept erst einmal stehen und mögliche Fördersummen bekannt sein.
Über das Haus mit der Nummer drei wird der Ortsgemeinderat also weiter diskutieren.

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