Matthias Rausch verkörpert wohl das, was man einen waschechten "Tälches" nennt. Darunter ist gemeinhin ein Mensch zu verstehen, der seine Wurzeln in den Konzer Stadtteilen Niedermennig, Obermennig oder Krettnach hat und auch dort lebt. Ist er dann auch noch Winzer wie Matthias Rausch, passt sogar der Beruf zur Gegend. Denn der Weinbau prägt seit Jahrhunderten den Charakter der Dörfer des alten Flusstals mit seinen sonnigen Weinhängen und den zahlreichen großen und kleinen Weingütern. Schon früh war dem heute 42-Jährigen klar, dass er den Beruf des Winzers wählen würde. "Schon als junger Mann hat mir der Wein sehr gut geschmeckt," sagt Matthias Rausch schmunzelnd. Bereits während seines Weinbaustudiums übernahm er im Alter von 20 Jahren das elterliche Weingut. Mit neun Berufskollegen gründete er sogleich den Verein "Tälchen-Winzer", der sich die Präsentation und Vermarktung des Weines auf die Fahnen schrieb. "Wir suchten neue Märkte", sagt Rausch, der seit dieser Zeit Vorsitzender der Tälchen-Winzer ist. Mittlerweile ist der Tälchen-Weinmarkt über die Grenzen der Region hinaus ebenso bekannt wie das Saarwein-Straßenfest, das alljährlich in Krettnach stattfindet. Auch hieran ist Rausch als Vorsitzender des Festausschusses maßgeblich beteiligt. "Hier ist ein direkter Vergleich der Produkte gegeben, und jeder strengt sich an, möglichst guten Wein zu präsentieren," sagt er. Neben den neuen Wegen bei der Vermarktung hat sich auch in den Weinbergen einiges geändert. Die Winzer setzten heute auf Qualität statt Quantität. "Um die Qualität zu heben, dünnen wir Weinberge aus und schneiden viele Trauben ab, bevor sie reif werden. So etwas hat es früher nicht gegeben." Außerdem würden weniger chemische Pflanzenschutz- und Düngemittel verwendet. "Aber ganz wichtig ist auch die Liebe zum Produkt, um einen guten Wein zu erzeugen," sagt Rausch.