"Einmal Tawerner, immer Tawerner"

TAWERN. Zwischen Wiesen und Wäldern, in einer Mulde, liegt das Straßendorf Tawern. Besonders bei jungen Familien gilt die 2500-Einwohner-Gemeinde als beliebter Wohnort.

Seinen früheren Charakter als überwiegend landwirtschaftlich geprägter Ort hat Tawern inzwischen verloren. Gleichwohl liegt die Gemeinde römischen Ursprungs eingerahmt von Wäldern und Wiesen in einer Mulde zwischen Mosel und Saar. Bei guter Sicht lässt sich sogar der Trierer Dom erkennen. Zur Wohnsitzgemeinde habe sich Tawern entwickelt, berichtet Ortsbürgermeister Josef Weirich. 30 Prozent der Erwerbstätigen sind nach seiner Auskunft in Luxemburg beschäftigt. Viele andere pendeln zu ihrem Arbeitsplatz nach Trier, Saarburg oder Konz. "Wegen dieser günstigen Lage in der Mitte ist Tawern in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden", sagt Weirich.Attraktiv für Familien

Zudem verzeichne die Gemeinde einen vergleichsweise starken Zuwachs bei schulpflichtigen Kindern. Weirich: "Mit neuen Baugebieten wie dem "In der Acht" und günstigen Grundstückspreisen sind wir für junge Familien besonders attraktiv. Das trägt mit dazu bei, dass unsere Gemeinde nicht überaltert ist." Ein fünfgruppiger Kindergarten mit Ganztagsbetreuung und eine Grundschule sind vorhanden, die Dinge des täglichen Lebens seien erhältlich, meint der Ortsbürgermeister. "Wir haben zwar kein Lebensmittelgeschäft mehr. Stattdessen kommt einmal in der Woche Heikos rollender Tante-Emma-Laden." In "den guten Jahren" - Tawern hatte bis 2003 einen ausgeglichenen Haushalt - habe man zukunftssichernde Projekte angestoßen. So seien Kindergarten, Grundschule und Feuerwehr mit Millionen-Aufwand grundsaniert und erneuert worden. Der Kunstrasenplatz am Sportplatz sei ein wichtiger Anziehungspunkt für Kinder und Jugendliche. "Gut angelegtes Geld", ist Weirich überzeugt. Als großes Plus empfindet der waschechte Tawerner "das rege Vereinsleben". 20 Vereine zählt die Gemeinde. Erst vor kurzem ist der Kulturverein hinzu gekommen. Im größten, dem Sportverein, sind 800 Mitglieder organisiert. Wie sehr die Tawerner zusammenstehen, habe die 2000-Jahr-Feier gezeigt. "Über Wochen und Monate haben sich ältere und junge Tawerner getroffen und die große Feierlichkeit vorbereitet." Für Josef Weirich, seit zehn Jahren "erster Mann am Ort", war diese Feier ohnehin bisheriger Höhepunkt seiner Amtszeit. Das heißt allerdings nicht, dass der rührige Ortsbürgermeister nicht weitere ehrgeizige Projekte im Sinn hat. Der geplante Ferienpark auf dem Fellericher Plateau (der TV berichtete mehrfach) ist so eines. 500 Ferienhäuser plus ein Hotel und eine Golfanlage sind dort geplant. Derzeit steckt Weirich in Verhandlungen mit Investoren. Was Weirich in Tawern fehlt, sind ein breiteres gastronomisches Angebot und weitere Übernachtungs-Möglichkeiten. "Außerdem fehlt ein Bürgerhaus." Eine Schwachstelle sei zudem die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. "Die Tawerner sind sehr auf ihre Autos fixiert." Äußerst positiv schätzt er die (Zusammen-) Arbeit im Gemeinderat ein. Die elf CDU- und fünf SPD-Mitglieder seien stets "um eine breite Mehrheit bemüht". Es werde in der Sache - "immer im Interesse des Ortes" - und nicht auf persönlicher Ebene gestritten. Das Wohl seiner Gemeinde ("einmal Tawerner, immer Tawerner") liegt dem "Überzeugungstäter" Weirich, besser bekannt als "Jupp", besonders am Herzen. Überzeugt von seinem Amt ist er, "weil ich als selbstständiger Bürgermeister mit eigenem Etat etwas bewegen kann". Somit steht für ihn auch fest: "Wenn ich nichts mehr ins Rollen bringen kann, höre ich auf. Man muss halt Visionen haben." Lesen Sie am Montag in unserer Serie "Trier-Saarburg - ganz nah" einen Bericht über die Verkehrsbelastung in Temmels.

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