Eiswein-Rarität von der Mosel

LEIWEN. (-agn) Außergewöhnlicher Abschluss eines ungewöhnlichen Weinjahrgangs: Bei frostigen minus acht Grad Celsius hat das Weingut Klaus Junk am frühen Mittwochmorgen einen Eiswein aus Trauben der Rebsorte Blauer Spätburgunder gelesen.

Das Mostgewicht des für die Mosel exotischen Rebensaftes - noch nie war ein solcher Eiswein in der Region Trier gelesen worden - liegt bei 142 Grad Oechsle, die Säure beträgt 5,9 Gramm pro Liter. Die geernteten Mengen sind äußerst gering und belaufen sich auf etwas über 100 Liter; die Eiswein-Ausbeute wurde durch Vogelfraß weiter reduziert, sagte Claus Junk dem Trierischen Volksfreund. Mit seinem Vater Klaus und einigen Lesehelfern hatte Junior Claus dieses bisher einzigartige Experiment gewagt. Demnächst müssen sich die Kunden des Weingutes mit der verbleibenden Menge begnügen oder auf den zusätzlich gelesenen Riesling-Eiswein zurückgreifen. Claus Junk zum TV : "Normalerweise wird für den Eiswein die Rebsorte Riesling verwendet. Da der Spätburgunder eine Rotweinsorte ist, hat auch der geerntete Eiswein eine leichte Rotfärbung." Ein intensiveres Rot, wie man es von den Rotweinen kenne, gebe es nicht, da die Trauben im gefrorenem Zustand geerntet und unverzüglich gekeltert werden müssten. Die Beerenfarbe des Spätburgunders ist lediglich in der Schale lokalisiert, eine Auslagerung der Farbpigmente durch Maischestandzeiten ist daher nicht möglich.

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