"Es geht nur gemeinsam"

BEKOND. Er ist aktiv, hat viel Humor und besitzt offenbar auch eine hohe Belastbarkeit. Kaspar Portz ist Vorsitzender von "Bekond aktiv – gemeinsam gegen den Hunger", fungiert als Abteilungsleiter "Breitensport" und ist auch sonst für jeden Spaß und jedes soziale Engagement zu haben.

Kaspar Portz ist in einer Großfamilie aufgewachsen. Er und seine neun Geschwister haben früh gelernt, dass es wichtig ist, auch etwas für andere zu tun. "Ich bin zu Hause in Bekond geboren, nicht in einem Trierer Krankenhaus", betont der 46-Jährige. Die Nachwehen vom großen Krumpernfest sind noch nicht verklungen. Ständig läuten das Telefon oder die Hausklingel. Kaspar Portz ist Erster Vorsitzender des Veranstalters "Bekond aktiv - gemeinsam gegen den Hunger". Kassiererin Nathalie Dettmann und Werner Schneider, der Zweite Vorsitzende samt Familie, schauen vorbei. Sie sitzen um den großen Esszimmertisch und tragen alle weiße T-Shirts, auf denen ein echter "Persy" prangt. Der bekannte Maler Werner Persy lebt in Bekond und hat das neue Krumpernfest -Logo entworfen. Die Vereinsmitglieder sind gekommen, weil es noch einiges zu erledigen gibt, und weil der Vorsitzende nicht alleine auf dem Zeitungsfoto erscheinen möchte. "Denn ich allein mache gar nix, es geht nur gemeinsam." Vor einer Woche "tobte in Bekond der Bär". Tausende besuchten das beliebte Krumpernfest. Für seine Hobbys, Mountainbike fahren, die Gartenarbeit und das Laufen, blieb keine Zeit. "Die Kilometer, die er sonst in und rund um Bekond zurücklegt, lief er im Festzelt", sagt Werner Schneider. Vor 25 Jahren ist das Fest aus einer Schnapsidee heraus entstanden. Im Mittelpunkt steht die Kartoffel. 35 Zentner wurden in diesem Jahr verarbeitet. Das Schöne: "Es wird ordentlich gefeiert, und wir tun was für andere", so Portz. Der Vater von Lukas und Niklas hat seit 16 Jahren den Vorsitz. Vor drei Jahren hat er sich in Ecuador, einem der Länder, die die Bekonder unterstützen, vor Ort umgesehen und sich über die Verwendung der Gelder informiert. "Bislang haben wir 300 000 Euro für Entwicklungshilfeprojekte rund um die Welt gespendet." Hauptsächlich werde das Geld für Kinder- und Kleinbauernprojekte aufgewendet. Doch Vereinsmensch Portz engagiert sich nicht nur für das Krumpernfest, er leitet auch die Abteilung "Breitensport" des Sportvereins. Dazu gehört auch, dass er zurzeit eine Strecke für die große Mountainbike-Veranstaltung nächste Woche in der 830-Seelen-Gemeinde, deren Erster Beigeordneter er ist, austüftelt. Doch Stress kommt selten auf. Denn der Agraringenieur, der bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) im Bereich Agraraufsicht arbeitet, hat eine gehörige Portion Humor und Gelassenheit. Die Bekonder Vereine haben laut Porz die gute Eigenschaft, dass irgendwann eine Idee im Raum stehe und sich immer Leute fänden, die sie umsetzten. "Hier ist nicht immer alles professionell, aber alles hat Flair", betont Kaspar Portz.

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