Fahr'n, fahr'n, fahr'n auf der Datenautobahn

Breitband-Internet (DSL) ist in der Verbandsgemeinde Saarburg noch immer Mangelware. In Schoden dagegen bietet inzwischen der Betreiber eines Breitband-Funknetzes seine Dienste an. Die Rufe aus der Bevölkerung nach DSL sind dennoch nicht verstummt. Nun will sich die Gemeinde finanziell am Ausbau des örtlichen Telefonnetzes beteiligen.

Schoden. Wer in Schoden lebt und beruflich oder privat häufig im Internet "unterwegs" ist, der braucht nach wie vor Geduld. Denn DSL (so lautet die Bezeichnung für die schnelle Breitband-Technik) gibt es im Ort noch immer nicht. Zwar bietet seit einiger Zeit der private Funknetz-Betreiber "Telecab" auch in Schoden seine Dienste an und verspricht seinen Kunden Netz-Leistungen, die mit dem kabelgebundenen DSL vergleichbar sind.

75 Anschlüsse derzeit gelegt



Nach wie vor sei das Interesse an kabelgebundenem DSL groß. Wie Wagner in der jüngsten Gemeinderatssitzung berichtete, nutzten 75 der derzeit 737 Schodener einen Breitband-Anschluss. Das Problem: Die Deutsche Telekom als örtlicher Netzbetreiber hat laut Wagner nach wie vor kein Interesse, die vorhandene Kabel-Infrastruktur auszubauen. Nun will die Gemeinde mit einer Privatfirma zusammenarbeiten und das Telefonnetz in Schoden fit für DSL machen. Bereits im Herbst verlegte die aus Merzig stammende Firma im Auftrag des Wasserschifffahrtsamtes Saarbrücken entlang der Saar Glasfaserkabel, die sich nach Auskunft von Orts-Chef Wagner auch zur Übertragung des DSL-Signals eignen.

Verlängerug bis zum Sportplatz



Das Kabel soll nun vom Schodener Saarufer in den Ort hinein bis zum Sportplatz verlängert werden. Dort soll ein Verteilerschrank als Schnittstelle zum Kupferkabel-Netz der Telekom aufgestellt werden. Laut Wagner sollen in Schoden später Übertragungsleistungen von bis zu 16 000 Kilobit pro Sekunde möglich sein. Rund 180 000 Euro betragen die Gesamtkosten für das Projekt, an dem sich die Gemeinde mit 15 000 Euro beteiligen will. Das Geld soll im Haushalt 2009 bereitgestellt werden. Außerdem muss die Gemeinde noch eine geeignete Grundfläche für den Verteilerschrank bereitstellen. Ein Kooperationsvertrag zwischen der Gemeinde und der Firma soll die rechtliche Grundlage schaffen.

Schoden ist damit die zweite Gemeinde in der Verbandsgemeinde Saarburg, die sich finanziell am Ausbau der Telefon-Infrastruktur vor Ort beteiligt. Bereits im Februar hatte der Gemeinderat Wincheringen entschieden, insgesamt 73 866 Euro zum DSL-Ausbau des Ortsnetzes durch die Deutsche Telekom beizusteuern (der TV berichtete).

Rat In Kürze Erst im kommenden Jahr will sich die Gemeinde Schoden erneut am Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" beteiligen. Die derzeitigen Sieg-Chancen seien gegenüber 2008 nicht gestiegen, hieß es. Außerdem wolle man den Endausbau des Baugebiets "Über Gründlich/Im Hollenter" abwarten. Forstwirtschaftsplan der Gemeinde Schoden: Nach Abzug der Ausgaben (3935 Euro) von den Einnahmen (4439 Euro) verbleibt ein Überschuss von 504 Euro. Investitionsmaßnahmen 2009: Zuschuss für die Erweiterung des Kindergartens St. Marien in Saarburg-Beurig (40 000 Euro), Endstufenausbau Baugebiet "Über Gründlich/Im Hollenter" (281 000 Euro plus 549 000 Euro als Anliegerbeiträge), Ausbau Gemeindehaus (37 000 Euro), Ausbau der DSL-Infrastruktur im Ort (15 000 Euro).

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