Saarburg Nach verheerendem Großbrand: Feuerwehr sichert Verwaltungsgebäude (Fotos/Videos)
Saarburg · Am Tag nach dem großen Brand in Saarburg stützen die Helfer einsturzgefährdete Decken im Warsberger Hof ab. Laut Bürgermeister Jürgen Dixius ist die Verwaltung heute für Notfälle im Krankenhaus zu erreichen.
Am Montagvormittag ist der Brand der Saarburger Verwaltung das Thema auf den Straßen der Innenstadt. Anwohner Kurt Hofmann sagt: „So viel Feuerwehr habe ich hier noch nie gesehen.“ Ein anderer meint: „Die Feuerwehr hat gute Arbeit geleistet.“ Und die geht am Montag weiter. Brandbekämpfer tragen Computer und Bildschirme aus dem .aus dem historischen Bau heraus. Von dessen Dachstuhl ist nur noch ein schwarzes Gerippe übrig. Ein Giebel neigt sich leicht Richtung Hof. Er ist laut Feuerwehr einsturzgefährdet.
Im Hof sind Saarburgs Wehrführer Christof Leinenbach, Saarburgs Bürgermeister Jürgen Dixius, dessen Amtskollege Martin Alten aus Kell am See, andere Verwaltungs- und Wehrleute sowie die Kriminalpolizei zur Besprechung zusammengekommen. Die Kripo macht sich auf die Suche nach der Brandursache. Sie bittet die Wehrleute um ihr Bildmaterial. Dann erkundet sie das Gebäude auch mit Hilfe der Drehleiter der Feuerwehr. Auf die Frage, wie kurz seine Nacht war, antwortet Wehrführer Leinenbach: „Ich war gar nicht im Bett, ich war die ganze Nacht im Einsatz.“ So wie er haben es neben Wehrleiter Bernhard Hein um die 20 weitere Feuerwehrleute aus Saarburg und Beurig gemacht. Hein sagt: „Die meisten haben wir aber um 7 Uhr morgens abgelöst.“
In der Nacht zum Montag waren 200 Brandbekämpfer auch aus dem Umkreis, dem Saarland und von der Trierer Berufsfeuerwehr vor Ort, um gegen die Flammen zu kämpfen. Am Montag sind bis zum späten Nachmittag noch etwa 40 Feuerwehrleute im Einsatz. Sie sichern zusammen mit dem Technischen Hilfswerk und Zimmerleuten das Gebäude. Hein sagt: „Wir kümmern uns außen um den Giebel. Innen werden die einsturzgefährdeten Decken abgestützt.“ Hein schätzt, dass etwa zehn der 50 Büros abgesichert werden müssen. Am Abend wolle die Wehr nochmals nach Brandnestern schauen.
Die Verwaltungsleute ziehen sich nach kurzer Zeit aus dem Hof ins Kreiskrankenhaus zurück, um zu beratschlagen, wie es mit der Arbeit der 110 Mitarbeiter weitergeht. Bürgermeister Dixius gibt am Nachmittag per Handy durch: „Wir prüfen derzeit verschiedene Alternativen. Wir versuchen, Räume anzumieten. Ich denke, bis morgen wissen wir mehr. Wir werden am Dienstag um 17 Uhr eine Pressekonferenz geben.“ Für Notfälle wie Sterbefälle und Geburten werde am Dienstag von 9 bis 15 Uhr ein provisorisches Bürgerbüro im Kreiskrankenhaus eingerichtet. Es sei im Besprechungsraum der Geschäftsführung zu finden. Dixius bittet ausdrücklich darum, nur mit dringenden Anliegen dorthin zu gehen und sich ansonsten noch 14 Tage zu gedulden. Die Daten würden in Laptops erfasst und anschließend in der VG Kell ins landesweite Netz eingespeist. VG-Verwaltungen sind unter anderem für Pässe, Eheschließungen, Ummeldungen und Bausachen zuständig.
Auch Dixius war in der Nacht zum Montag kaum im Bett. Dazu, dass er gefasst wirkt, sagt er :„Man muss die Dinge sachlich koordinieren.“ Alles andere bringe nichts. Neben dem Tagesgeschäft plant die Verwaltung derzeit die Fusion mit der Verbandsgemeinde Kell am See, die 2019 in Kraft tritt. Bürgermeister und VG-Rat werden am 14. Oktober gewählt.