Fräulein Jessica dreht 20 Hula-Hoop-Reifen
KONZ-KÖNEN. (kpj) Der Zirkus Baruk begeistert mit seinem klassischen Zirkusprogramm besonders das junge Publikum. Tiere, Clowns und Akrobaten bieten ein knapp zweistündiges Programm.
Am Rande des Industriegebietes hat der Berliner Zirkus sein großes, weißes Zirkuszelt aufgeschlagen. Wohnwagen und bunte Zirkusanhänger säumen den Straßenrand. Lamas und Pferde grasen friedlich auf der angrenzenden Wiese. Zirkusluft liegt über dem Gelände. "Herein spaziert und Manege frei !" heißt es am Pfingstwochenende. Nur eine kleine Zuschauergruppe hat sich zur Galapremiere eingefunden, hauptsächlich Kinder und Jugendliche. Die hochsommerliche Hitze hat wohl viele davon abgehalten, im Zirkuszelt zu schwitzen. Auch die Akrobaten in der Manege kämpfen mit der Hitze. Die Enttäuschung über den geringen Zuspruch merkt man ihnen hin und wieder an.Kleine Zuschauer kommen auf ihre Kosten
Das streikende Stromaggregat macht ihnen allerdings mehr zu schaffen. Immer wieder fallen Strom, Musik und Licht während der Vorführungen aus. Dennoch präsentieren die Akteure ihr Programm, das besonders für die kleinen Zuschauer einiges zu bieten hat. Das Duo Los Cardos zeigt seine Jonglierkünste mit fliegenden Keulen, Trapezkünstlerin Eva Chris schwebt hoch oben unter der Zirkuskuppel und Fräulein Jessica zeigt, wie man 20 Hula-Hoop-Reifen gleichzeitig zum Drehen bringt. Zwar kann der kleine Familienbetrieb nicht mit einer großen Raubtierschau aufwarten. Große Tiere gibt es dennoch zu sehen. Zum Beispiel bei der Pferdedressur von Jonny Baruk. Stolz traben die vier schwarz-weiß gescheckten Tiere durch die staubige Manege, tanzen Tango, springen über Hindernisse und marschieren im Stechschritt zu schmissiger Marschmusik aus den Lautsprechern. Auch zwei Zwergpferde gehören zu dieser Nummer, die zur Freude der Kinder auf einer Wippe schaukeln. Große Augen gibt es beim Auftritt zweier Kamele, die zunächst wild durch die Manege galoppieren, um sich dann im Rund nieder zu lassen, während zwei Ziegen auf ihrem Rücken tanzen. Große Augen gibt es bei der Katzendressur der Familie Evens. Die Stubentiger balancieren auf einem Schwebebalken, springen von einem meterhohen Mast auf ein Kissen und todesmutig durch einen brennenden Reifen. Katzen, Pferde, Kamele und alle anderen Tiere können die Kinder in der Pause auch im Streichelzoo bewundern. Und am Ende der Vorstellung dürfen die mutigsten von ihnen sogar auf einem Zirkuspferd eine Runde in der Manege drehen.