Freie Bahn für Drahtesel

HERMESKEIL/REINSFELD. Mit einer Probefahrt gaben gestern Landrat Richard Groß und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hermeskeil, Michael Hülpes, das erste Teilstück des Ruwer-Hochwald-Radwegs von Hermeskeil nach Reinsfeld frei.

 Auf großer Fahrt: Edeltrud Bayer, Richard Groß, Ilona König, Michael Hülpes und Hans Peter Philipp (von links) machen eine Probefahrt auf dem ersten Teilstück des Ruwer-Hochwald-Radwegs von Hermeskeil nach Reinsfeld. Foto: Monika Kewes

Auf großer Fahrt: Edeltrud Bayer, Richard Groß, Ilona König, Michael Hülpes und Hans Peter Philipp (von links) machen eine Probefahrt auf dem ersten Teilstück des Ruwer-Hochwald-Radwegs von Hermeskeil nach Reinsfeld. Foto: Monika Kewes

So leger gekleidet sieht man die Kommunalpolitiker sonst nur in ihrer Freizeit. Fast alle sind ohne Krawatten erschienen und mit offenem Hemdkragen. Bürgermeister Hülpes erscheint sogar in kurzer Hose zur Testfahrt auf dem ersten Teilstück des Ruwer-Hochwald-Radwegs von Hermeskeil nach Reinsfeld. Landrat Richard Groß ist amüsiert: Für zwölf Kilometer brauche er "noch keine kurze Hose", sagt der Hobby-Radfahrer. Nach einer kleinen Stärkung in flüssiger Form geht es am Parkplatz des alten Hela-Bauparks, "Am Dörrenbach", los: Landrat, Bürgermeister, die Hermeskeiler Stadtbürgermeisterin Ilona König, der Erste Beigeordnete von Reinsfeld, Hans Peter Philipp, Edeltrud Bayer vom Landesbetrieb Straßen und Verkehr, Arnold Eiden von der Hermeskeiler Straßenmeisterei und eine TV-Reporterin starten mit Fahrrädern auf dem gerade fertig gestellten rund sechs Kilometer langen Teilstück des Ruwer-Hochwald-Radwegs. Wenn die Strecke an einer ehemaligen Bahntrasse komplett ist, können Radfahrer, Skater und Fußgänger rund 48 Kilometer von Ruwer bis Hermeskeil zurücklegen. Die Kosten für das Projekt betragen rund zehn Millionen Euro, von denen das Land- Rheinland-Pfalz 80 Prozent übernimmt. Bei der ersten Probefahrt zeigt sich schnell, dass Landrat und VG-Bürgermeister regelmäßig in die Pedale treten. Sie führen die Gruppe zunächst mit forschem Tempo an. Bei einem wiederentdeckten Brunnen in Reinsfeld (TV vom 22. August) ist eine Verschnaufpause angesagt. Danach geht es weiter durch die abwechslungsreiche Hochwaldlandschaft, an Maisfeldern entlang, vorbei an Windkrafträdern und Waldstücken bis nach Reinsfeld. Mit einer maximalen Steigung von zwei Prozent lässt sich die Strecke ohne große Anstrengung überwinden - auch von ungeübten Radfahrern. Auf dem Rückweg nach Hermeskeil wird der Ehrgeiz des Landrats geweckt. Mit Blick auf sein Tachometer prescht er an den Testfahrern vorbei und versucht, Tempo 40 zu erstrampeln. Dieses ehrgeizige Ziel erreicht er nicht: Mehr als 39 Stundenkilometer sind nicht drin. Dennoch fällt sein Fazit positiv aus: "Wir sind sehr zufrieden mit dem Weg." Die offizielle Eröffnung des Teilstücks des Radwegs ist am 30. September.

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