Fruchtbare Ideen rund um den Wein

SAARBURG. Seit November 1997 "leistet" sich die Verbandsgemeinde Saarburg (VG) einen "Moderator für ländliche Entwicklung". Er soll Ideen und Konzepte für die VG entwickeln und anstoßen. Zu den Aufgaben von Thomas Wallrich gehört auch, einmal im Jahr einen Tätigkeitsbericht abzulegen. Das tat er am Mittwochabend vor dem Ausschuss für ländliche Entwicklung.

"Als wir vor neun Jahren Thomas Wallrich als Moderator für ländliche Entwicklung eingestellt haben, hat das bei einigen erstaunte Reaktionen hervorgebracht. Viele konnten sich nicht vorstellen, was jemand mit dieser Funktionsbeschreibung macht", erklärt Leo Lauer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saarburg, im Gespräch mit dem TV. Inzwischen bestreite wohl niemand mehr, dass über diese Stelle und die "Fördertöpfe", die Thomas Wallrich "anzapft", zahlreiche Projekte auch in kleineren Ortsgemeinden realisiert worden seien. "Er ist ein wertvoller Initiator"

Vor dem Ausschuss für ländliche Entwicklung des Verbandsgemeinderates Saarburg legte Thomas Wallrich am Dienstagabend seinen jährlichen Tätigkeitsbericht vor. "Thomas Wallrich ist unverzichtbarer Bestandteil unserer Verbandsgemeindeverwaltung und hat sich in den zurückliegenden Jahren als kreativer Ideengeber und wertvoller Initiator bewiesen - gerade was die Fördermittel anbelangt", lobte Leo Lauer einleitend. Der Diplom-Geograph meinte: "Bei den Aktivitäten aus dem Zeitraum November 2005 bis Oktober 2006 möchte ich mich auf die Projekte beschränken, die wir neu angestoßen haben und mit einem Gemeinschaftsprojekt beginnen, das wir fortsetzen werden." So sei im Januar das Produkt "Weinselection Saar-Obermosel" auf den Weg gebracht worden (der TV berichtete). Über einen Flyer - verschickt von der Saar-Obermosel-Touristik - werden potenziellen Besuchern der Region sechs ausgewählte Weine von Saar und Obermosel präsentiert, die sie als Sechser-Geschenk-Karton bestellen können. Der Regionalladen in Saarburg stellt die Pakete zusammen. "Bei 80 Paketen, die wir seit Januar verschickt haben, mag man sich fragen, was das bringt", meinte Wallrich in der Sitzung. "Man sollte allerdings nicht die nackte Zahl betrachten. Die Winzer sagen uns ganz klar, es mache Sinn, und sie hätten neue Kunden erreicht." Wallrich ist davon überzeugt, mit dem neuen Projekt die beiden verfolgten Ziele mittelfristig zu erreichen: "Es geht darum, unsere hervorragenden Winzer über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu machen und potenziellen Besuchern einen Appetithappen anzubieten." Zwei für die Verbandsgemeinde wichtige Wirtschaftsfaktoren - Wein und Tourismus - sollen durch die "Wein Selection" gefördert werden. Als weiteres, "griffiges" Ergebnis seiner Tätigkeit nannte Wallrich das "Arbustum-Projekt" in Ayl. (der TV berichtete mehrfach). Bei diesem deutschlandweiten Modellprojekt wird nach einer Konzeption der Universität Freiburg die aus der Römerzeit überlieferte "Reberziehungsform" in die heutige Zeit übertragen - die Weinreben ranken entlang von Bäumen. Die Uni untersucht die Wechselwirkungen zwischen Reben und Bäumen, Ayler Winzer bewirtschaften im Wechsel den Wingert unterhalb der Ayler Grillhütte. Zudem habe Wallrich in seiner Funktion als Geschäftsführer der "Lokalen Aktionsgruppe Moselfranken" für die VG Saarburg, Konz und Trier-Land auch für die Saarburger europäische Fördertöpfe "angezapft" und Konzepte für die Entwicklung der Ortsgemeinden, auch VG-übergreifend, miterarbeitet: beispielsweise die "Straße der Römer", das "Wandermagazin Mosel-Saar" oder die Terroir-Broschüre Mosel-Saar-Ruwer.

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